Hattingen. Keine Schranken, aber Kennzeichen-Abfrage: Das neue System in Hattingens Altstadt-Parkhaus birgt Herausforderungen und verursacht zunächst Chaos.
Ohne Schranken, aber mit vielen Schildern zeigt sich das Altstadt-Parkhaus seit der Einführung des neuen Bezahlsystems. In der Anfangszeit machten Nutzer durchaus chaotische Erfahrungen? Hat sich die Situation nach anderthalb Monaten nun gebessert oder gibt es nach wie vor Schwierigkeiten?
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„Ich finde es genial, aber gerade bei der älteren Generation gibt es häufiger mal Probleme beim Bezahlen mit dem Bedienelement“, erklärt Stephanie Graf, Dauerparkerin im Altstadt-Parkhaus. Als Nutzerin der ersten Stunde beobachtet sie auch jetzt gerade zu den Stoßzeiten riesige Schlangen an den Kassenautomaten. „Das liegt häufig daran, dass die Leute mit der Handhabung einfach noch nicht so gut zurechtkommen“, erklärt sie ihre Erfahrungen.
Parkgebühr nachträglich zahlbar
Von der Nordsee kenne sie das neue Bezahlsystem, welches die Länge der Parkdauer über das gescannte Auto-Kennzeichen berechnet, bereits. „Was aber auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich ist, man kann das Parkhaus kostenlos verlassen, wenn man innerhalb einer bestimmten Zeitspanne seine Parkgebühren online verrichtet“, gibt sie als Tipp zu bedenken.
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Und tatsächlich studiert man die Parkordnung genau, ist die Handhabung sehr einfach: QR-Code von einem der Schilder neben den Kassenautomaten scannen und ohne Registrierung, ohne App-Download innerhalb von 24 Stunden bequem digital die Parkkosten begleichen.
Kennzeichen vorm Bezahlen merken
An der Ausfahrt informiert eine große Digitalanzeige über den Bezahlstatus. Und auch beim Ausfahren gibt es keine Abriegelung. „Das war im ersten Moment schon komisch, keine Schranken zu sehen“, findet Heinz Glabau. Aber die Verwirrung sei schnell abgelöst worden. „Hier sind ja genügend Schilder, die einen darauf hinweisen, wie es funktioniert“, erklärt er mit leicht sarkastischem Unterton. „Ja, die sind wirklich nicht zu übersehen“, ergänzt Elisa Manns. 50 Tafeln hat die Stadt angebracht.
Die Bochumerin besuche unregelmäßig die Innenstadt von Hattingen zum Bummeln und parke dann gerne im Altstadt-Parkhaus. Das Bezahlsystem sei anfänglich etwas umständlich gewesen, gerade weil sie ihr Kennzeichen nicht auswendig gekannt hätte. „Das war wirklich blöde, da musste ich extra noch mal zurück zum Auto, um mich dann wieder in der Schlange anzustellen“, erzählt sie weiter. Mittlerweile klappe die Handhabung besser. „Da hilft es auch, dass die Automaten nach der Eingabe der ersten Buchstaben anwesende Kennzeichen vorschlagen“, findet die Rentnerin.
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Ohne Hilfe komme mittlerweile auch Rita Janischew zurecht. „Am Anfang habe ich immer jemanden um Hilfe gebeten“, erklärt die Rentnerin aus Essen. Mittlerweile käme aber auch sie ohne Hilfe zurecht. „Ich musste mich nur erst daran gewöhnen, mir mein Kennzeichen zu merken, beim Rest lass’ ich mir einfach Zeit“, erwidert sie selbstbewusst weiter.
Zu größeren Problemen führte das neue Bezahlsystem hingegen noch in der Weihnachtszeit. „Das war wirklich ein Chaos, gerade als der Weihnachtsmarkt geöffnet hatte“, erinnert sich Angelika Kaplinowski zurück. Lange Warteschlangen und Verkehrschaos, ausgelöst durch zu viele Suchende im Parkhaus, waren die Realität. „Das hab ich einmal mitgemacht und hab mir dann bei Bedarf lieber Parkalternativen in den umliegenden Straßen gesucht“, erzählt sie weiter.
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Das Problem: Die Ampel, die anzeigen soll, wenn das Parkhaus voll ist, korrespondiert noch nicht mit dem neuen System. Die Folge: Auch wenn alle Plätze belegt sind, bleibt die Ampel dunkel und Schranken gibt es ja nicht mehr. Damals seien die Besucher auch von der Umstellung überfordert gewesen. „Mittlerweile scheinen die meisten viel besser mit dem Bezahlen klarzukommen.“