Hattingen. Hattingen hat einen Weltstar: Orhan Terzi alias DJ Quicksilver spricht über große Auftritte in der Welt – und seine Premiere beim Altstadtfest.

Platin für eine Single aus dem Jahr 1996: Orhan Terzis Jahr endet verrückt. Der DJ mit internationalem Erfolg aus Hattingen blickt auf das Jahr 2023 zurück und berichtet vom Tourleben, seinem Debüt auf dem Altstadtfest und warum seine erfolgreichste Single „Belladonna“ jetzt Platinstatus genießt.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Herr Terzi, wie war ihr Jahr?

Es war sehr stressig, mit vielen Auftritten und schönen Momenten. Der Auftritt in Hattingen war natürlich auch sehr schön. Es war ein schon speziell, zum allerersten Mal in meiner Heimat aufzulegen, obwohl ich ja schon irgendwie bekannt bin. Ich bin da wohl wie der Prophet im eigenen Lande (lacht). Ich habe nie darauf gepocht, mal auf dem Altstadtfest aufzutreten. Ich dachte mir: „Vielleicht fragen die ja irgendwann mal an und dann mache ich das einfach“. Und das hat sich dann auch so ergeben. Sotirios Christanas, der Inhaber des Cafés Mexx, hat das Ganze angestoßen. Ich hatte noch etwas Jetlag von einem Auftritt in Valencia, aber es hat gepasst und Spaß gemacht.

Mehr zum Altstadtfest

Auf dem Altstadtfest gibt es ein anderes Publikum, als sie sonst gewohnt sind, oder?

Es war sehr gemischt. Es gab auch jede Menge bekannte Gesichter, die aus Bochum und Dortmund angereist sind. Die kannte ich schon von verschiedenen Partys. Das hat sich dann vermischt mit dem Rest und ergab eine schöne Atmosphäre. Obwohl ich den Abschluss des Fests gebildet habe, war es gut gefüllt.

Und sie kamen direkt aus Valencia?

Genau, ich hatte da einen Auftritt auf dem Festival „We Love the 90s“. Das ist eine Riesenveranstaltung, es waren 40.000 Leute da. In Spanien gibt es immer Riesenfestivals. Ein Jahr davor bin ich in Madrid vor 60.000 Menschen aufgetreten.

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

Was war sonst noch musikalisch los in diesem Jahr?

Es gab noch eine schöne Überraschung: Ich habe für meine größte Single „Belissima“, die in Deutschland und England Goldstatus erreicht hat, nachträglich den Platinstatus erreicht. Vor ein paar Wochen hat mich jemand über Facebook aufgefordert, ein Foto meiner Platin-Belissima zu posten. „Nee, die hat nur Gold“, habe ich geantwortet. „Dann guck mal bei Wikipedia nach, da steht, die hat Platin.“ Das habe ich gemacht und das stand da tatsächlich. Ich habe dann Kontakt zur britischen Phonoakademie aufgenommen und die haben es bestätigt. In England gibt es Gold für 400.000 verkaufte Einheiten auf Vinyl und CD, ab 600.000 gibt es Platin. Meine „Belissima“, die wochenlang in den Top 10 war, ist bei 580.000 stehengeblieben. Heute gibt es neue Rechnungsformeln für Streams. Die Single wurde 20 Millionen mal gestreamt, das entspricht 20.000 verkauften Einheiten als CD oder Vinyl. „Belissima“ war 1996, jetzt - 27 Jahre später - bekommt man dafür Platin. Das ist crazy!

>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.

Was bringt so eine Auszeichnung?

Genugtuung und eine gewisse Wertsteigerung. Vielleicht kann man jetzt bei bestimmten Auftritten sagen. „Der Junge hat Platin, pack mal noch ein paar Euros drauf als Gage.“ (lacht)

Das heißt, wenn Sie im kommenden Jahr auf dem Altstadtfest auftreten . . .

. . . dann wird das teuer! (lacht) Nene, Hattingen ist eine andere Geschichte, das ist mein Zuhause, wir kommen alle gut klar. Daran soll es nicht scheitern.

Ist schon was in Planung?

Sagen wir es so: Die Gespräche laufen.

+++ Dieser Text wurde zuerst am 2. Januar 2024 veröffentlicht +++