Hattingen. 20 Jahre gibt’s die Hebammenpraxis Luna in Hattingen, die eine Spendenaktion für Mütter startet – und weiß, welchen Fehler Schwangere oft machen.

Zeitig anmelden sollten sich werdende Mütter, wenn sie möchten, dass die Hebammenpraxis Luna in Hattingen die Schwangerschaft begleitet und anschließend auch die Nachsorge übernimmt. Und Jennifer Dieselhorst, die die Hebammenpraxis vor 20 Jahren gegründet hat, weiß, welchen Fehler werdende Mütter oft machen. Im Geburtstagsjahr startet sie eine Spendenaktion.

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Dass Schwangere mehr auf ihren Körper vertrauen sollten, ist jedenfalls ein Tipp der Hebamme, die stolz ist, dass sie mit Helena Werner schon seit 19 Jahren in der Praxis zusammenarbeitet und Meike Stosberg und Vivian Prinz das Team vervollständigen. Zahlreichen Frauen würde die Verbindung zum eigenen Körper fehlen, eine Schwangerschaft verunsichere sie, schüre Ängste.

20 Jahre Hebammenpraxis Luna in Hattingen: Diesen Fehler begehen viele Schwangere

Und dann würde oft zum Handy gegriffen, um zu googeln. „Man muss eine Entscheidung treffen, ob man eine entspannte Schwangerschaft haben möchte und auf seinen Körper hört – oder eine unentspannte, bei der man alles googelt und am Ende immer Krebs hat“, schildert Dieselhorst drastisch.

Das Programm des Tags der offenen Tür

„Das große Wiedersehen – 20 Jahre Hebammenpraxis Luna“ ist der Tag der offenen Tür am Sonntag, 10. Dezember, 11 bis 16 Uhr, an der Bahnhofstraße 37 überschreiben.

Geplant sind ein Weihnachtsbasar, eine Tombola, kostenlose Kinder-Notfallkurse. Es gibt Waffeln, Kuchen, Kakao, Würstchen in von Nieland gespendeten Brötchen. Obgleich die Plakate gedruckt seien, kämen fast täglich weitere Partner und Sponsoren hinzu, freut sie sich. Auch das Blütenbrot ist zu kaufen.

Bei der Spendenaktion fürs Weihnachtswunder machen u.a. mit: Mama Anne, das Mixwerk in Hattingen stellt Kräutersalze her, Stadtwerke Hattingen und viele andere.

Die Hebammen möchten Frauen befähigen, eigenverantwortlich in den Kreißsaal oder die Hausgeburt zu gehen. Damit sie das können, sollten sich Frauen in der 6. bis 15. Schwangerschaftswoche melden. „Denn wir sind immer schnell belegt.“ Manche melden sich auch noch früher: „Neulich rief eine Frau an, die uns schon von ihrer ersten Schwangerschaft kannte, gleich nach dem Schwangerschaftstest an. Ihren Mann hatte sie noch nicht erreicht. Wir wussten das vor ihm“, berichtet Jennifer Dieselhorst, die sich freut, dass inzwischen Gynäkologen und Hebammenpraxis gut zusammenarbeiteten.

Von der „gestressten Wissenslady“ hin zu anderen Prioritäten

Die Frauen zu begleiten, den Wandel zu sehen von der „gestressten Wissenslady“ hin zu weicheren Zügen und anderen Prioritäten, das mag die 44-Jährige so an dem Beruf. Und sie weiß: „Man sagt nicht umsonst, dass im Kreißsaal nicht nur das Kind, sondern auch die Mutter geboren wird.“

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Ihr Vater habe sie daran erinnert, dass ihre Praxis seit 20 Jahren besteht. „Er brachte einen Blumenstrauß.“ Erst hatte Dieselhorst nichts Besonderes geplant. Doch dann hörte sie, dass die diesjährige WDR-2-Weihnachtswunder-Aktion für Mütter in Not sein soll. „Das passt ja genau zu uns.“

Spendenaktion: 30 Partner und Sponsoren sind mit im Boot – Nieland backt ein Brot

Jennifer Dieselhorst, Hebammenpraxis Luna, und Alexander Sturm, Bäckerei Nieland, präsentieren das Blütenbrot. Ein Euro pro verkauftem Brot fließt in die Spendenaktion für Mütter in Not, die Dieselhorst anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Praxis ins Leben gerufen hat.
Jennifer Dieselhorst, Hebammenpraxis Luna, und Alexander Sturm, Bäckerei Nieland, präsentieren das Blütenbrot. Ein Euro pro verkauftem Brot fließt in die Spendenaktion für Mütter in Not, die Dieselhorst anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Praxis ins Leben gerufen hat. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Also kontaktierte sie Bekannte, stellte ihr Ansinnen beim BNI-Unternehmertreff vor. Gut 30 Unterstützer hat sie gefunden, „täglich werden es mehr“. Als Erster meldete sich Alexander Sturm von der Bäckerei Nieland. Er wird im Dezember ein Blütenbrot backen und verkaufen. „Ein Euro spenden wir pro Brot, werden im Januar das Geld an die Hebammenpraxis überreichen“, sagt der Bäckerei-Chef. Ringelblüten, blaue Kornblumen, Bergkräuter zieren die Kruste des 750-Gramm-Laibes aus 60 Prozent Weizen- und 40 Prozent Roggenmehl.

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Neun Jahre war die Hebammenpraxis auf dem Kirchplatz, dann zog sie um an die Bahnhofstraße 37. Vier Hebammen arbeiten hier inzwischen. Im Jahr 2025 sollen noch möglicherweise zwei, die jetzt in der Ausbildung sind, dazu kommen. Tatsächlich bietet laut Dieselhorst die Praxis so viel wie nie an – von Pilates über Yoga, Rückbildung, Geburts- und Stillvorbereitung, Babyschlafberatung, -massage, Akupuntur, Aquafitness, Leitfaden-Kurs rund um die rechtlichen und sozialen Aspekte bei Mutterschutz und Elternzeit, Kindernotfall- und Stillkurse, inzwischen täglich Stillcafés. „Und neu ab dem kommenden Jahr möchten wir Kurse anbieten, die ins Muttersein begleiten.“