Hattingen. Hattingen hilft: Afrika-Hilfe-Stiftung sucht Spender für behinderte Kinder in Ruanda. Auch Caritas und ein Neuling starten Wunschbaum-Aktion.

Wunschbäume gibt es auch in diesem Jahr wieder mehrere in Hattingen, sie alle haben das Wohl von Kindern im Blick. Unter die Initiatoren der Spenden-Aktionen hat sich in diesem Jahr dabei auch ein Neulingsduo gesellt.

Hörgeräteakustik-Meister Liam Collinson und Patricia Hahn von der „Hörzeche“ auf der oberen Heggerstraße starten ihre Wunschbaum-Aktion am Montag, 27. November, sie endet am 15. Dezember.

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Insgesamt werden am künstlichen Geschenkebaum 15 Wünsche von Kindern aus zwei Intensiv-Wohngruppen angebracht – dem Jugendhof Hattingen auf dem Gelände von „Haus Friede“ in Bredenscheid und der Intensiv-Wohngruppe Bahnhofstraße der Caritas. „Von Kosmetika über Katzenspielzeug bis zu Gesellschaftsspielen ist bei den Wünschen alles dabei“, sagt Liam Collinson. Die Wünsche können dabei zu den Öffnungszeiten der „Hörzeche“ eingesehen, die erfüllten Wünsche dort auch abgegeben werden (mo-fr, 8.30-13 Uhr, mo, die+do auch 14-18 Uhr).

Viele Gründe, weshalb junge Menschen nicht bei ihren Familien leben können

Die „Hörzeche“ habe diese Wunschbaum-Aktion initiiert, „weil es viele Gründe gibt, weshalb junge Menschen nicht bei ihren Familien leben können und auf die Unterstützung der Kinder- und Jugendgruppen angewiesen sind“, so Liam Collinson. Ganz besonders zu Festtagen werde dabei „deutlich, welche Auswirkungen dies auch emotional für die Jugendlichen hat“.

Weitere Wunschbäume in Hattingen helfen Kindern in Ruanda

Auch die Afrika-Hilfe-Stiftung engagiert sich mit Wunschbäumen wieder für Kinder. Erneut wird sie dabei unterstützt von der katholischen Stadtpfarrei St. Peter und Paul. In den drei Kirchen St. Peter und Paul (Bahnhofstraße, geöffnet 9-17 Uhr), St. Joseph (Sankt-Josef-Straße, 10-15 Uhr) und St. Mauritius (Domplatz, 10-16 Uhr) sind Bäume mit Steckbriefen von Kindern in Higiro, Ruanda von Anfang Dezember bis Weihnachten aufgestellt. Bürgerinnen und Bürger können die Steckbriefe täglich während der Öffnungszeiten der Kirchen vom Baum nehmen und die Wünsche per Überweisung an die Stiftung erfüllen. Das Geld wird dann 1:1 für die Wünsche verwendet.

Johannes Küpperfahrenberg und Carmen Hülsdell von der Afrika-Hilfe-Stiftung hängen auch in diesem Jahr wieder Wunschzettel mit Steckbriefen von Kindern mit geistigen oder körperlichen Behinderungen aus Ruanda an Wunschbäume in Kirchen in Hattingen (hier ein Archivbild).
Johannes Küpperfahrenberg und Carmen Hülsdell von der Afrika-Hilfe-Stiftung hängen auch in diesem Jahr wieder Wunschzettel mit Steckbriefen von Kindern mit geistigen oder körperlichen Behinderungen aus Ruanda an Wunschbäume in Kirchen in Hattingen (hier ein Archivbild). © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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Etwa 450 Steckbriefe behinderter oder dauerhaft kranker Kinder gibt es, alle Mädchen und Jungen sind im Projekt „Kabeho! – Sie sollen leben“, sagt Carmen Hülsdell von der Stiftung. In dem Projekt in Higiro werden die Kinder, die vor ihrer Aufnahme oft mangelernährt sind, körperlich aufgepäppelt und medizinisch versorgt. Seit diesem Jahr gibt es vor Ort auch ein Therapie- und Begegnungszentrum der Stiftung.

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Benötigt für die Kinder in Ruanda werden Spendensummen ab 20 Euro – für Nahrung, Kleidung, die Krankenversicherung, einen Rollstuhl, eine notwendige OP. Er und seine Stiftungskolleginnen und -kollegen würden oft „mit sehr herausfordernden Lebenssituationen und Schicksalen konfrontiert und mit den unterschiedlichsten, oft überlebensbedeutsamen Bedarfen“, sagt der Stiftungsvorsitzende Johannes Küpperfahrenberg. „Diese Bedarfe versuchen wir mit Hilfe der Steckbriefe transparent und somit konkret förderbar zu machen.“

Und Carmen Hülsdell sagt: „Es ist immer wieder schön zu erleben, wie es durch Kabeho gelingt, diesen Kindern zu helfen. Und zu sehen, wie sie, die vor dem Projekt für ihre Familien oft das Problem ihres Lebens waren, nun wertgeschätzt werden.“

Auch Caritas erfüllt Herzenswünsche von Kindern

Wieder einen Wunschbaum aufgestellt hat in diesem Jahr schließlich auch die Caritas Ruhr-Mitte – in ihrer Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße 23. Rund 50 Wünsche-Sterne von Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwachen Familien hängen an jenem Baum vom Bergerhof. Zusammengekommen sind die Wünsche dabei aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Suchthilfe, der Schwangerenberatung und den Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen der Caritas.

Kerstin Wositsch, Leiterin der Caritas Kinder- und Jugendhilfe, und Mitarbeiterin Yvonne Hahn hängen die Wunschsterne an den Tannenbaum im Foyer der Caritas Ruhr-Mitte in Hattingen.
Kerstin Wositsch, Leiterin der Caritas Kinder- und Jugendhilfe, und Mitarbeiterin Yvonne Hahn hängen die Wunschsterne an den Tannenbaum im Foyer der Caritas Ruhr-Mitte in Hattingen. © Caritas Ruhr-Mitte

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„Es tut einem schon sehr leid, dass diese Kinder und Jugendlichen kein Weihnachtsfest wie in anderen Familien erleben dürfen. Ohne Baum, gemeinsames Singen und klar, auch ohne Geschenke“, erklärt Kerstin Wositsch, Leiterin der Caritas Kinder- und Jugendhilfe. „Wir möchten alle dazu animieren, sich einen Wunsch vom Baum im Wert von maximal 20 Euro zu nehmen, zu erfüllen und bis zum 5. Dezember zurück in unsere Geschäftsstelle zu bringen.“ Diese ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Alternativ können erfüllte Wünsche per Post an den Caritasverband Ruhr-Mitte e.V., Stichwort: Wunschbaumaktion, Bahnhofstraße 23, 45525 Hattingen, gesendet werden.

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