Hattingen. Eine Architektin eröffnet ihr Café Immerschön an historischem Ort in Hattingen: Italienischer Kaffee trifft auf Selbstgebackenes und viele Ideen.
Ins Knusperhäuschen zieht ein Café ein: Architektin Stefanie Hertzfeldt brennt für die Räume an der Kleinen Weilstraße/Ecke Obermarkt – und für guten Kaffee.
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Inspiriert hat sie das italienische Café Barbera in Bochum. „Die Inhaberin Susanne Barbera röstet Kaffee. Den werde ich hier anbieten“, sagt die Gastronomin. Außerdem möchte sie italienische Mandelplätzchen und von einer „passionierten Bäckerin“ selbst gemachten „ehrlichen, bodenständigen, feinen Kuchen“ servieren.
Café Immerschön eröffnet in Hattingen an historischem Ort
Es soll außerdem ein bis zwei kleine Mittagstisch-Angebote geben – und Events. Da sprudeln bei ihr die Ideen nur so, die von Tisch-Brunch über Tea-Time bis zum After-Work-Freitag reichen. Die 54-Jährige hofft, dass sie in der Weihnachtszeit eröffnen kann. Beim Adventskalender von „Nettes Hattingen“ will sie dabei sein.
Begeistert ist sie, dass das zehnköpfige Mitarbeitenden-Team schon steht. „Die Idee, dass ins Knusperhäuschen ein Café kommt, hat sich rumgesprochen.“ Einige meldeten sich gleich bei ihr. Der „wahnsinnige Rückhalt“ fühle sich „riesig“ an. Dabei hatte sie sich extra für eine Café-Größe entschieden, die sie „zur Not alleine bewältigen kann“.
Innen- und Außengastronomie geplant
26 Plätze wird es in dem Café namens „Immerschön“ gleich im Eingangsbereich geben. Zwei Stufen hoch soll eine Theke stehen – und Stehplätze „für den Espresso zwischendurch so wie in Italien“, sagt Stefanie Hertzfeldt. Im Sommer wird es über 20 Sitzplätze draußen geben.
Öffnungszeiten und Entstehungsgeschichte
Geöffnet sein soll das Café Immerschön donnerstags bis montags von 9.30 bis 17.30 Uhr, in der Weihnachtsmarktzeit aber auch länger. „Montags möchte ich öffnen, weil da viele Cafés geschlossen haben, ich aber weiß, dass manche genau an dem Tag Zeit haben.“
Guten Kontakt hat Stefanie Hertzfeldt zu den Inhaberinnen der Potteery, sie machte auch beim Pop-up-Store Ende vergangenen Jahres mit. Sie hatte zwischendurch auch überlegt, ein Café im ehemaligen Wolltor zu eröffnen, die Idee aber dann verworfen. Als sie sah, dass die Betriebsferien von Richie’s Diner sich mehr und mehr in die Länge zogen, kontaktierte sie die Eigentümer des Objekts Kleine Weilstraße 16. „Es dauerte dann, aber irgendwann kam der Anruf.“
Die Inneneinrichtung wird eher modern, stellt Hertzfeldt in Aussicht. „Nicht plüschig. Es gibt kleine Café-Tische, Bänke, Stühle, Hocker, eine Lounge-Ecke.“ Im Lokal an der Kleinen Weilstraße 16 mit den neuen Schaufenstern und der neuen Tür hin zum Obermarkt ist eine Ziegel-Fachwerk-Wand freigelegt, weiteres Fachwerk musste aus Brandschutzgründen verkleidet bleiben. Zur ersten Besichtigung hatte Stefanie Hertzfeldt übrigens ihren Cousin Heinz Bruns vom Haus Kemnade und dessen Frau mitgenommen. „Beide sind meine Berater der ersten Stunde.“
Schriftzug Knusperhäuschen ist denkmalgeschützt
Patin für den Namen „Immerschön“ ist dagegen eine Freundin. „Bei einem Querflötenkonzert sagte sie, dass Querflöte immer schön sei. Das habe ich mir daheim aufgeschrieben und fand den Namen passend.“ Der Schriftzug „Knusperhäuschen“ an der Fassade bleibt. Er ist denkmalgeschützt, vom Eigentümer erneuert worden. „Der alte war kaputt, jetzt ist ein neuer LED-Schriftzug da“.
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Wie die Architektin zur Gastronomie kam? „Ich habe als Schülerin und Studentin gerne im Kleinen Café an der Johannisstraße gearbeitet.“ Und dann „haben sich die Dinge gefunden“, erklärt Stefanie Hertzfeldt. Sie liebt das Knusperhäuschen. „Die frühere Eigentümerin Hildegard Milde hatte hier, als ich Kind war, ein Süßwarengeschäft. Das war ein Paradies für Kinder. Der Laden war voller Süßigkeiten, die Theke stand vorne.“
Räume haben Café-Geschichte
Danach hatten die Räume eine wechselvolle Geschichte. „Das Mayas war mal hier, das Café La Vie.“ Es gibt also eine Café-Geschichte. Aber auch „Otto’s McPommPomm“ hatte hier einen Ort – und zuletzt „Richie’s Diner“. Jetzt kommt das „Café Immerschön“. Ihre Freundin hat ihr gesagt, dass sie mit einem Café nicht reich, aber glücklich würde. „Und ich spüre jetzt schon, dass sie damit recht hat.“
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