Riccardo Calvagna eröffnete jetzt ein Diner in der Kleine Weilstraße. Bei den Zutaten für seine Burger-Kreationen greift er auf regionale Produkte zurück.
In der ersten Woche sind bereits stolze 400 Burger über die Ladentheke gegangen. Riccardo Calvagna kann seit der Eröffnung seines Imbisses von einem wahren Ansturm berichten. Mit „Richie’s Diner“ scheint der 34-Jährige eine Marktlücke in Hattingen gefüllt zu haben. Schließlich ist das auf Burger, Pommes und Nachos spezialisierte „New American Restaurant“ in der Kleinen Weilstraße das Einzige seiner Art in Hattingen – von gängigen Burgerketten einmal abgesehen.
Ein riesiges Bild der markanten, gelbfarbenen New Yorker Taxis fällt einem bei Betreten des Diners ins Auge. US-Flaggen auf der Speisekarte, US-Fähnchen im Burger, Saloon-Türen und stilechte amerikanische Jazzmusik aus den 1920er bis 1940er Jahren verleihen der einstigen Pommesbude einen amerikanischen Touch. „Nur ein amerikanischer Straßenkreuzer hat leider nicht mehr reingepasst“, blickt Calvagna schmunzelnd auf die doch überschaubaren Platzkapazitäten seines Imbisses.
„Weil wir Burger lieben“ lautet der unmissverständliche Slogan des Unternehmers und hebt seine Leidenschaft für seine Speisen hervor. Dass Burger nicht gleich Burger sind, weiß der Fachmann nur allzu gut und betont, dass er ausschließlich regionale Produkte aus direkter Umgebung verarbeitet. „Das Fleisch kommt von Müller und die Brötchen kommen von Nieland“, erklärt Calvagna die Frische seiner Waren.
Während es Männer meistens auf den imposanten „Double-Cheese-Bacon-Burger“ abgesehen haben, bevorzugt die Damenwelt häufig den fleischlosen „Veggie-Burger“. Verkaufsschlager unter den Burgern ist der so genannte „Hattinger“, ein besonders innovatives Exemplar mit Rindfleisch, Spiegelei, Emmentaler, Bacon und gerösteten Zwiebeln. „Ich stelle mir vor, dass das der Burger ist, den die Grubenarbeiter früher gerne gegessen hätten“, begründet der Burger-Entwickler und verweist auf die Essensvorlieben seines Großvaters.
Für den 34-Jährigen ist es die erste Selbstständigkeit. Nach Tätigkeiten in den unterschiedlichsten Berufsfeldern hat der Burger-Fan den Sprung ins kalte Wasser gewagt und nun seinen Kindheitstraum in die Tat umgesetzt. In der Gastronomie war er schon immer tätig, hat sich alles selbst beigebracht und war bereits als Eisverkäufer, Catering-Mitarbeiter und Schichtführer im Wuppertaler Brauhaus im Einsatz.
Standort ist eine Herzenssache
Auch die Standortwahl sei eine Herzensangelegenheit gewesen. „Hattingen ist die schönste Stadt, die ich kenne. Das betrifft auch das Publikum“, schwärmt der Halbitaliener. So fühlt sich der Herzkamper Unternehmer in der Ruhrstadt auf Anhieb wohl, will die Spezialitäten-Tradition des einstigen Knusperhäuschen-Gebäudes fortsetzen und hat in Vermieterin Hildegard Milde eine rührige Unterstützerin gefunden. „Die Hattinger freuen sich, endlich einen Burger-Laden zu haben, doch muss ich erstmal endgültig hier ankommen. Falls es weiterhin so gut läuft, hab ich viele Ideen, zum Beispiel das Angebot auf Steaks, Muffins und Donuts zu erweitern“, blickt Calvagna optimistisch nach vorne.
Während Internetnutzer auf die Restaurant-Homepage noch einige Zeit warten müssen, erfreut sich die eigene Facebook-Seite bereits großer Beliebtheit und enthält wahre Lobeshymnen zur Qualität des Amerika-Diners. Schon nach zwei Tagen verzeichnete man 100 Gefällt-mir-Bekundungen.
Auch die Bewertungen der Gäste sind bisher durchweg positiv: „Absolut lecker. Man schmeckt, dass die Brötchen täglich frisch gebacken werden und das Fleisch jeden Tag frisch vom Metzger kommt“, findet eine Hattingerin. „Tolles Team, tolle Burger“, lobt eine andere Kundin des Fast-Food-Restaurants. „Macht froh und glücklich“, attestiert eine weitere dem neuen Geschäft sogar eine Steigerung der Lebensqualität.