Hattingen. Die vermisste 17-Jährige ist wieder da. In Hattingen, Bochum und Witten hatten die Polizei, Familie und Helfer zwei Wochen nach ihr gesucht.

14 Tage war eine 17-Jährige aus Hattingen wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei und die Eltern baten dringend um Hinweise. Die Polizei hatte erfolglos alle Maßnahmen der Vermisstensuche ausgeschöpft.

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Nach zwei Wochen ist das Mädchen am Freitag (22.9.) wieder aufgetaucht. Der Teenager hat sich offenbar selbst beim Jugendamt gemeldet. Wir löschen deshalb Namen und Bilder des Mädchens aus diesem Artikel.

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Die ersten Tage habe man nun funktioniert und Tag und Nacht mit Behörden und Helfern die Suche nach Laura organisiert, schreibt ihr Vater auf Facebook. Er berichtet auch vom zermürbenden Gefühl, wenn sich angebliche Zeugen bei der Polizei melden, die bei der Befragung dann doch alles widerriefen.

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Die Suche geht weiter: Suchaufrufe werden in sozialen Netzwerken geteilt und auch auf dem Fahndungsportal der Polizei ist weiterhin das Foto der 17-Jährigen zu sehen. Sie verschwand in der Nacht von Freitag auf Samstag (9.9.) aus der Wohnung. Relevante neue Erkenntnisse gibt es auch am Donnerstag noch nicht. Die Polizei erklärt, die Vermisste habe Bezüge nach Hattingen, Bochum und Witten.

Der Vater des Mädchens erreichen über Facebook zahlreiche Anfragen. Er berichtet über das soziale Netzwerk, es gebe „keinerlei Vorfälle, die das irgendwie erklären könnten“. Sie sei „niemals zuvor abgehauen“.

Seine Tochter sei eine relativ gut Schülerin, es gebe keine Auffälligkeiten mit Alkohol oder Drogen. Sie gehöre auch nicht wirklich einer bestimmten Szene an. Das Mädchen habe keine nennenswerte Summe Bargeld mitgenommen und auch keine Bankkarte.

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„Wir haben keine neuen Hinweise, egal in welche Richtung“, sagt Polizeisprecher Christoph Neuhaus am Donnerstagmorgen. Die Polizei habe alle Möglichkeiten auf der Suche nach Laura-Ashley ausgeschöpft. Es wurde mit Mantrailing-Hunden und Flächenspürhunden nach der 17-Jährigen gesucht. Ohne Erfolg.

Das Handy ist inzwischen ausgeschaltet. Deshalb schlugen auch die Versuche der Polizei, das Telefon zu orten, fehl.

Grundsätzlich werden Vermisstenfälle bei der Polizei immer im Einzelfall abgewogen. Verschwinden Minderjährige, wird die Polizei immer tätig, betont Sprecher Christoph Neuhaus. Vor allem natürlich, wenn mit einer Eigen- oder Fremdgefährdung gerechnet werden muss.

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Bei Erwachsenen ist die Situation schwieriger. Jeder Erwachsene darf erst einmal selbst über seinen Aufenthaltsort entscheiden. Deshalb wäge die Polizei jeden Fall ab. Es gelte aber die Maxime: „Wenn jemand seinen persönlichen Lebenskreis plötzlich und unerwartet verlässt und es nicht zum sonstigen Verhalten passt, behandeln wir es als Vermisstenfall“, erklärt Neuhaus. Außerdem sei das immer dann der Fall, wenn Vermisste lebenswichtige Medikamente benötigen oder sonst Gefahr droht – zum Beispiel auch durch Kälte. „Dann werden wir sofort tätig.“

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Dabei kann die Polizei auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen. Mit Hubschraubern mit Wärmebildkamera wird zum Beispiel gesucht, wenn Vermisste sich in Richtung eines Waldes bewegt haben. Hunde können oft eine Geruchsspur aufnehmen und verfolgen. Die ende dann nicht selten an der nächsten Bushaltestelle. Auch die Handyortung, die in diesem Fall fehlschlug, gehört zu den Mitteln. In unwegsamem Gelände, wie dem Wald, kann zusätzlich das Technische Hilfswerk mit Quads und ähnlichem um Hilfe gebeten werden.

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Um die Angehörigen der Vermissten kümmert sich der Opferschutz der Polizei. Die Experten betreuen zum Beispiel auch Eltern vermisster Kinder intensiv – wenn sie das möchten.