Hattingen. Nur ein Viertel der Besucher kam zum Harley-Davidson Meeting nach Hattingen. Fans wissen, was eine Harley kostet und warum E-Bikes unbeliebt sind
Chrom trifft Stahl hieß es wieder beim 27. Harley-Davidson Meeting Ruhrpott auf dem Gelände der Henrichshütte. „Wir sind wohl noch mal mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Organisator Klaus Fröhlich erleichtert. Natürlich hat das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zirka 1500 bis 2000 Besucher waren zum Hüttengelände gekommen.
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So viele Besucher wie im vergangenen Jahr kamen natürlich längst nicht. 2022 waren es 7000 bis 8000 Harley-Fans, die den Weg nach Hattingen gefunden haben. „Wir haben einen Einzugsbereich von 250 Kilometern. Aber bei dem Wetter macht es ja keinen Spaß, immer wieder durch Schauer und starken Regen zu fahren“, hat Fröhlich Verständnis für das Fernbleiben vieler Fans, die bei Sonnenschein oder zumindest trockenem Wetter garantiert gekommen wären.
Viel zu sehen und zu staunen gab es auch in diesem Jahr wieder. Immerhin wurden auf dem Hüttengelände 800 bis 1000 Maschinen gezeigt, 4000 waren es im vergangenen Jahr. Die teuersten Kraftpakete - zwischen 60.000 und 70.000 Euro - fanden natürlich viele Bewunderer.
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Nicht durchgesetzt haben sich bisher die E-Motorräder, weil der Preis mit 30.000 Euro einfach extrem hoch sei. Das scheint auch zum Mythos Harley mit dem so typischen Motorblubbern schlecht zu passen.
Man kann die beliebten Maschinen schon ab etwa 15.000 Euro kaufen. Aber natürlich ist sehr viel Luft nach oben. Bei der Bewertung so eines Kraftpakets kommt es auf verschiedene Kriterien an, erklärt Klaus Fröhlich. „Da geht’s um den allgemeinen Zustand des Bikes, um die Lackierung und das Allgemeinbild, die Perfektion.“
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Es ist eine Wissenschaft für sich, denn es kommt auch wesentlich auf die Harmonie an, die Größe der Felgen müssen in einem guten Verhältnis zur Maschine stehen. „Man kann auch eine Harley für 100.000 Euro erwerben auf der nach oben offenen Skala“, schildert der Organisator. Auch auf der Hütte am verregneten Sonntag waren wieder außergewöhnliche Sondermodelle zu sehen, bei denen jedem Fan das Herz aufgeht.
Beruhigend: Schon für 20.000 Euro bekomme man eine Maschine mit super Technik. Auch die Harleys sind Modetrends unterworfen. Mittlerweile würde bei circa 30 Prozent nicht mehr Chrom verbaut, heute dominiere schwarz.
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Trotz der schwierigen Wetterbedingungen erklärt Fröhlich: „Wir ziehen unser Programm so durch wie wir es geplant haben“. Dazu gehörte natürlich auch die Bike-Show, bei der auch die Frauen auf ihre Kosten kamen und Foto-Sessions mit Dreamgirls und -boys. „Denn ungefähr 15 bis 20 Prozent der Personen, die Harley fahren, sind mittlerweile Frauen.“ Besonders gefragt war bei diesem Herbstwetter Anfang August aber der Indoor-Bereich.
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Die Veranstaltung in Hattingen auf der Hütte sei aber keine Party, sondern ein Meeting, betont der Veranstalter. Das sei ein großer Unterschied. „Es ist ein Treffen von Freunden, wir machen Small Talk, tauschen uns aus, es ist einfach eine außergewöhnliche Zusammenkunft.“ Großes Lob hat Klaus Fröhlich für das Hattinger Ordnungsamt und Bauordnungsamt, für Polizei und Technisches Hilfswerk und für die Feuerwehr. „Alle stehen uns immer mit Hilfe, Rat und Tat zur Seite, sind wirklich Freund und Helfer und absolut flexibel.“
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Für die Kinder, die unter 14 Jahren keinen Eintritt zahlen, hatte sich der Organisator etwas ganz Besonderes ausgedacht. „Wir haben in diesem Jahr auch Bändchen für die Kinder, die sie am Eingang um das Handgelenk legen können. Das hat sie stolz gemacht“, freut er sich.