Hattingen. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt bleibt weiterhin schwierig. Welche Last-Minute-Lehrstellen in Hattingen noch zu haben sind.
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Und wer einen Blick auf das aktuell noch offene Lehrstellenangebot in Hattingen wirft für 2023, der kann befürchten: Es wird bald noch viel schlimmer. Denn es gibt zwei Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch insgesamt 182 unbesetzte Lehrstellen, aber nur 58 unversorgte Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber.
Diese Zahlen teilte Ulrich Brauer, Sprecher der auch für Hattingen zuständigen Arbeitsagentur Hagen, auf WAZ-Anfrage mit. Zum Vergleich: Zum Ausbildungsstart des Vorjahres, Anfang August 2022, war die Lage ähnlich. So waren in Hattingen damals noch 117 Stellen unbesetzt, die Zahl der Suchenden lag bei 41.
Es gibt noch in allen Branchen Ausbildungsplätze
Ulrich Brauer erklärt: Wer in Hattingen noch auf der Suche nach einer Last-Minute-Lehrstelle sei, dem stehe auch branchenmäßig ein breites Angebot zur Verfügung: „Egal ob in der Industrie, im Handwerk oder im kaufmännischen Bereich: Es gibt überall noch Ausbildungsplätze. Sogar einige für medizinische Fachangestellte sind noch unbesetzt.“ Und das, wo diese Ausbildung zuletzt zu den drei beliebtesten im EN-Kreis gehörte – neben einer Ausbildung zum Kaufmann beziehungsweise zur Kauffrau für Büromanagement und einer zum Kfz-Mechatroniker beziehungsweise zur Kfz-Mechatronikerin.
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Kontaktdaten für Kandidaten und Firmen
Jugendliche mit Fragen zur Berufsorientierung und Berufswahl können sich bei der Berufsberatung in Schwelm melden unter 02302 / 929 450 – montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr, donnerstags zudem von 14 bis 18 Uhr. Alternativ steht ihnen die kostenlose Hotline 0800/ 4 5555 00 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zur Verfügung (unter letzterer Nummer können auch Termine für eine ausführliche telefonische oder virtuelle Beratung vereinbart werden).
Auch per E-Mail können Jugendliche ihre Fragen rund um das Thema Ausbildung schicken an Witten.252-BBvE@arbeitsagentur.de.
Und Unternehmen, die noch eine freie Ausbildungsstelle melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service kostenlos unter der Rufnummer 0800/ 4 5555 20.
Das Missverhältnis zwischen Lehrstellen und Bewerbern führt Brauer dabei unter anderem auf eine „anhaltende Akademisierungstendenz“ zurück. „Eine Ausbildung steht bei vielen Jugendlichen leider nicht mehr so hoch im Kurs.“
Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sind ausgesprochen günstig
Und Katja Heck, Chefin der Hagener Arbeitsagentur, hatte anlässlich der diesjährigen „Woche der Ausbildung“ in der Region, bei der Unternehmen um Nachwuchs werben, erklärt: „Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sind ausgesprochen günstig.“ Der Markt habe sich noch weiter zugunsten der Bewerberinnen und Bewerber gedreht. Die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen sei dabei hoch. „Sie sind dringend auf Fachkräftenachwuchs angewiesen.“
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Arbeitsagentursprecher Brauer rät nicht zuletzt deshalb allen noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern, sich durchaus auch noch „last minute“ um einen Ausbildungsplatz zu bemühen. „Man kann eine Ausbildung oft auch noch bis zum Jahresende beginnen, wenn jemand sehr leistungsfähig ist, ist mitunter sogar ein Ausbildungsstart noch später möglich.“
Ein bisschen Flexibilität sollten Bewerber allerdings haben
Überreizen indes sollten Ausbildungsbewerber die für sie günstige Marktsituation nicht. „Ein bisschen Flexibilität sollten sie schon auch haben.“ Denn trotz allen Fachkräftemangels: Am Ende müssen Ausbildungsplatz-Anbieter und Bewerber ja schließlich auch zusammenpassen.
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