Hattingen. Wir weinen Drachentränen – denn Plüsch-Maskottchen Henri verabschiedet sich aus der Stadt Hattingen. Seine Geschichte und der Hintergrund.

Drachensterben in Hattingen: Denn den kleinen Henri, mit dem das Stadtmarketing seit mehr als zehn Jahren als Maskottchen wirbt, gibt es nicht mehr lange.

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Henri in seiner ganzen Pracht. Hier als Schlüsselanhänger.
Henri in seiner ganzen Pracht. Hier als Schlüsselanhänger. © WAZ | Michael Brandhoff

Im November 2012 ist er geschlüpft: plüschig, pfiffig, präsent. Und 150 Hattingerinnen und Hattinger haben sich an der Namensfindung beteiligt. Viele der Ideen drehten sich rund um Hattingen – von Abwandlungen des Stadtnamens oder Sehenswürdigkeiten bis zu Anlehnungen an Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Andere verpassten ihm einen Namen, der sich um den Drachen an sich drehte. Die Jury entschied sich schließlich für Henri.

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Weil es mehrere Einsendungen mit diesem Vorschlag gab, wurde diejenige ausgewählt, die als ­erste Henri vorgeschlagen hatte: Gudrun Scheper. Aber eigentlich gebührt die Ehre ihrem Enkel Dustin Thomas. „Er kam morgens durch die Tür gestürmt und meinte, dass Henri ein guter Name wäre“, erzählte Gudrun Scheper damals.

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Und wie ist der darauf gekommen? „Wir haben uns alte Bilder von der Henrichshütte angeschaut. Da war er dabei.“ Und plötzlich war für den Zehnjährigen alles klar.

Das Drachenblut ist im gut sortierten Hattinger Einzelhandel noch erhältlich – zumeist in der 0,7-Liter-Flasche.
Das Drachenblut ist im gut sortierten Hattinger Einzelhandel noch erhältlich – zumeist in der 0,7-Liter-Flasche. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

In den Folgejahren wirkte Henri vor allem als Werbemittel, als kleine Plüschfigur, als Schlüssenanhänger. Und im Jahr 2019 gab er sein „Drachenblut“ in leicht abgewandelter Form (Kirsch-Likör) als Werbemittel für den Westfälischen Hansetag her – dieser fiel aber 2020 wegen der Corona-Pandemie aus.

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Aktuell wirbt er noch auf dem einen oder anderen Flugblatt. Doch weiter wird es der kleine Kerl nicht bringen. „Das ist ein auslaufendes Modell. Die Nachproduktion ist einfach zu teuer, das können wir uns nicht leisten“, sagt Georg Hartmann, Geschäftsführer von Hattingen Marketing.