Hattingen. Die Evangelische Kirche im Kirchenkreis Hattingen / Witten richtet sich neu aus. Kooperationen sind wichtiger. Kritik gibt es am NRW-Kita-Gesetz.

Um die Ausrichtung des Kirchkreises drehte sich die Sommersynode. Dabei ist für Superintendentin Julia Holtz klar: Die Evangelische Kirche kann kein „Vollsortimenter“ mehr sein mit „Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis in jedem Ortsteil“. Zudem fühlt sie sich von der Politik ungerecht behandelt.

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Julia Holtz nahm Bezug auf die Veränderungen in der Evangelischen Kirche. „Ich möchte davor warnen, romantisierend zurückzublicken und an Formen festzuhalten, die sich allem Anschein nach überlebt haben“, betont sie. Menschen engagierten sich gern in befristeten Projekten, möchten aber keine dauerhaften Verpflichtungen eingehen, begründete Holtz den Zwang zur Neuausrichtung.

In Hattingen kommt dazu, dass bis zum Frühjahr 2024 nach Marianne Funda und Udo Polenske noch vier weitere Pfarrer in den Ruhestand gehen – Uwe Crone und Annette Krüger (Welper-Blankenstein) im Oktober und Martin Funda (Bredenscheid-Sprockhövel) und Birgit Crone (Welper-Blankenstein) im April und Mai 2024.

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Deshalb rücken gemeinsame Aktionen in den Mittelpunkt. So wie das Tauffest für Hattingen und Sprockhövel an Haus Friede mit fast 1000 Gästen. Zudem soll die Sommerkirche in der St.-Georgs- und Zwiebelturmkirche im diesem Jahr wiederholt werden.

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Auch vor dem Hintergrund sinkender Kirchensteuereinnahmen übte Julia Holtz deutliche Kritik an der Politik: „Mit einem Anteil von 23,7 Prozent an der Bevölkerung kann man von uns als Evangelischer Kirche nicht mehr erwarten, dass wir in großem Maße staatliche Aufgaben mit unseren finanziellen Mitteln subventionieren. Dass wir als vermeintlich ‚reicher Träger‘ nach dem Kinderbildungsgesetz in NRW einen erheblich höheren Anteil der Kosten der Kindergärten selbst tragen müssen als andere Organisationen, empfinde ich als unzeitgemäß und ungerecht.“

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