Hattingen. Der Schwimmcontainer kommt im Herbst. Der Schwimmverein Hattingen nimmt ab sofort Interessensbekundungen entgegen. Beckengröße ist schon klar.

Ein Schwimmcontainer wird voraussichtlich im Oktober in Hattingen stehen. Für ihn verantwortlich ist der Schwimmverein Hattingen 1968. Dessen Verantwortliche haben „das Projekt von hinten gedacht“, sagt Geschäftsführer Jochen Lumbeck.

Das Modellprojekt Narwali beschert in NRW allen fünf Regierungsbezirken einen Schwimmcontainer. Projektträger für den Bezirk Arnsberg ist der Schwimmverein Hattingen 1968. Der plant bereits, wie der Container ausgestattet sein soll. Eine 3-D-Zeichnung ist in Arbeit, dann soll der Container in Auftrag gegeben werden. Einen Monat kalkuliert Lumbeck, der Projektkoordinator ist, zusammen mit dem Kreissportbund Ennepe-Ruhr e.V. für die Planung, die Lieferzeit soll um die drei Monate betragen.

Hattingen: Interessenten für Schwimmcontainer können sich melden

Die Beckengröße kann Lumbeck schon benennen: sieben mal drei Meter. „Da lässt sich das Anfängerschwimmen gut abbilden. Ein normales Lehrschwimmbecken hat eine Größe von acht mal vier Metern.“ Der Boden soll außerdem absenkbar sein. „Denn für Kita-Kinder kann eine Wasserhöhe von 1,35 Metern zu viel sei, da können sie nicht stehen.“ Sechs bis acht Kinder können das Becken gleichzeitig nutzen.

Nichtschwimmerkurse und Vorgeschichte

Die Warteliste für Nichtschwimmerkurse,die durch die Corona-Zeit entstanden war, konnte der Schwimmverein Hattingen inzwischen abarbeiten. „Wir haben aber auch die Zahl unserer Ehrenamtlichen von 14 auf 22 erhöht, die ackern wirklich, um alles zu bewältigen“, sagt Geschäftsführer Jochen Lumbeck. Die Nichtschwimmer-Kurszahl erhöhte der Verein von vier auf zehn.

Wie der Schwimmverein Hattingen zu dem Container kam, erklärt Lumbeck. „Lange waren einige Fragen offen. Als sich im März dann die Haftungsfrage geklärt hatte, haben wir gesagt, dass wir unseren Hut in den Ring werfen.“

Der Container wird auf einem Auflieger stehen. Auch diese Entscheidung ist bereits gefallen. Zwei Umkleiden, eine Dusche, Föhn – alles wird vorhanden sein. „Außerdem wird es eine Clesana-Toilette geben, eine mobile, wasserlose Toilette mit Beutelverschweißung“, erklärt Lumbeck.

Blick in die Zukunft: Gegenstromanlage für Leistungsschwimmer

Eingebaut wird jedenfalls auch eine Gegenstromanlage, so dass auch Leistungsschwimmer in dem Containerbecken trainieren können. Über eine App übrigens wird der Anfang des Jahres besonders zertifizierte Schwimmverein Hattingen die Wasserwerte kontrollieren und steuern können, auf dem Dach wird zur Überwachung eine Kamera angebracht.

Das Becken im Container eigne sich, um darin das Seepferdchen-Abzeichen abzunehmen. „Wenn Kinder im Sieben-Meter-Becken vier Bahnen schwimmen, ist das quasi wie eine Bahn im Bad in Holthausen.“ Für die Abnahme weiterer Abzeichen sei das Becken aber nicht geeignet.

Anschlusskurse in anderen Schwimmbädern gesichert

„Aber wir haben mit den anderen Vereinen und der DLRG gesprochen. Wer Seepferdchen gemacht hat, kann in den Vereinen weitermachen. Das ist uns wichtig. Denn um sicher schwimmen zu können, benötigt man zumindest Bronze“, betont Lumbeck. Ein Perspektive zu haben für die Kinder, die im Container schwimmen lernen, war dem Verein wie dem KSB von Anfang ein Anliegen.

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Vornehmlich sollen sich Kinder in dem Becken ans Wasser gewöhnen und schwimmen lernen. „Aber wenn nachmittags oder abends nichts mehr ist, spricht wahrscheinlich auch nichts gegen Aquajogging-Kurse im Container. Vorstellen können wir uns viel.“ Das „Feintuning“ müsse erst noch erfolgen.

Kitas und Schulen sollen Schwimmcontainer vornehmlich nutzen

Doch so weit ist es noch nicht. Schulen und Kitas, die das Becken nutzen möchten, können sich melden. Von Einzelanmeldungen bittet Lumbeck abzusehen. „Aber wenn sich sechs, sieben Kinder als Gruppe finden, können sich die Mütter gern melden, dagegen spricht nichts.“

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Gemeldet haben sich an Wasserzeiten interessierte Kitas und Schulen indes noch nicht bei Lumbeck. „Im gesamten Bezirk haben wir inzwischen sechs Meldungen“, erklärt er.

Standort: „zentraler Platz“ in Hattingen

Stehen soll der Container übrigens „auf einem zentralen Platz in Hattingen“, da sei man gerade mit der Stadt im Gespräch. Sechs Wochen wird er da sein, dann in eine andere Stadt gebracht. „Nach zwei Jahren gehört er uns. Mal sehen, was wir dann machen.“ Sogar Kindergeburtstagsfeiern kann sich Lumbeck später im Becken vorstellen. „Wir haben tolle LED-Beleuchtung mit Farbsteuerung im Container, der auch Fenster hat.“