Hattingen. Baustellen sind nötig, um die Infrastruktur zu verbessern. Wenn es aber nur langsam vorangeht, werden sie selbst zur Baustelle. Wie in Hattingen.

Es ist unfassbar, was auf den Baustellen des Landesbetriebs Straßen NRW passiert – oder eben nicht.

Auf der Kohlenstraße etwa ist jetzt schon klar, dass sich die Fertigstellung des gut vier Kilometer langen Wegestücks um mehr als ein Jahr verzögern wird.

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Im Felderbachtal wird nach knapp zwei Jahren immer noch daran gearbeitet, die Hochwasser-Schäden aus dem Juli 2021 zu beseitigen – der Abschluss wurde erst vor wenigen Wochen in den Sommer verschoben. Eine vage Zeitangabe, Gastronomen der Elfringhauser Schweiz, aber auch Anwohner sind langsam der Verzweiflung nahe.

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Die Sanierung der Wittener Straße zwischen Blankenstein und Herbede läuft noch gar nicht so lange, aber schon jetzt berichten Anwohner und Autofahrer, dass sie manchmal tagelang keine Arbeiter dort sehen würden. Von den für viele umständlichen und unverständlichen Umleitungen ganz zu schweigen.

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Auch die Pannen und Unzulänglichkeiten, die es in den vergangenen Monaten auf der Bochumer Straße in Sprockhövel gegeben hat, passen in dieses Bild.

Man denkt, dass Baustellen doch möglichst schnell abgeräumt werden sollten – hier offenbar nicht.

Diskussionsthema: Fahrradfahren in der Fußgängerzone

Aber auch die Politik und die Verwaltung haben eine Baustelle aufgemacht: das Fahrradfahren in der Fußgängerzone. Tagtäglich begegnen mir beim Gang über die untere Heggerstraße Radler. Ja, viele sind umsichtig und passen auf, nicht wenige rasen aber auch an Kindern und Senioren, an Gehbehinderten und allen anderen Fußgängern vorbei. Was sie eint: Sie dürfen es nicht!

Vielen kennen den Unterschied nicht, dass auf der oberen Heggerstraße tagsüber gefahren werden darf, auf der unteren indes nicht. Die Schilder sind nicht eindeutig genug. Eine Kontrolle gibt es nicht.

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Eine Fußgängerzone ist für die Fußgänger da. Das ist in den 1960er-Jahren in Hattingen so entschieden und der Verkehr von der Heggerstraße verbannt worden. Und das war eine gute Entscheidung. Schaut man sich zudem an, wie abschüssig der untere Teil ist, mag man sich gar nicht ausdenken, wenn hier einer die Kontrolle über sein Zweirad (oder über seinen E-Scooter) verliert.

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Es sollte nicht so weit kommen, dass etwas Schlimmes passiert und erst dann gehandelt wird. Deshalb ist die Unterschriften-Aktion, die Hans Hartung in dieser Woche gestartet hat, nachvollziehbar.