Hattingen. Trattoria Tonino und Ristorante Bascone in Hattingen sind geschlossen. Zwei Gastlokale sind verwaist. Gespräche über die Tonino-Nachfolge laufen.

Die Trattoria Pizzeria Tonino und das Ristorante Bascone La Vineria in Hattingen sind geschlossen. Damit ist die Altstadt um zwei Restaurants ärmer.

Gastwirt Muhlis Karakurt vom Tonino zieht sich zurück. Nachfolge-Gespräche laufen. Karakurt hatte zuletzt auch noch ein Ladenlokal an der Emschestraße, auf der Rückseite der Trattoria, als Lagerraum angemietet. Nun hängen Pizzakartons vor den Glasscheiben seiner Trattoria am Kirchplatz. „Dass ich schließe, hat familiäre Gründe“, erklärt Karakurt.

Gastronomie in Hattingen: Tonino und Ristorante Bascone schließen

Noch stehen die Tafeln mit den aktuellen Tagesgerichten draußen. „Gnocchi mit Schwarztrüffeln“ und „Pangasiusfilet“ ist da zu lesen. Auch die Werbung für die Miesmuscheln hängt noch. Vor dem Lokal am Kirchplatz 3-5 stehen Stühle, die leer bleiben werden.

Das Ristorante Bascone La Vineria, Steinhagen, in Hattingen ist geschlossen. Ob es hier wieder Gastronomie geben wird, ist unklar.
Das Ristorante Bascone La Vineria, Steinhagen, in Hattingen ist geschlossen. Ob es hier wieder Gastronomie geben wird, ist unklar. © WAZ | Liliane Zuuring

Der Speisekarten-Kasten am Ristorante Bascone La Vineria am Steinhagen indes ist schon leer. In den Fenstern spiegelt sich das Café Adele. „Wir alle im Café bedauern die Schließung sehr. Es sieht jetzt einfach leer aus. Der Gästeverkehr fehlt. Im Sommer wird man das noch mehr merken, wenn dort die Außengastronomie geschlossen bleibt“, sagt Ante Bulic, der im Café arbeitet.

Pfarrer Udo Polenske ist geschockt und lobt den Wirt

„Ich war geschockt, als ich gehört habe, dass das Tonino schließt“, sagt Pfarrer Udo Polenske. „Ich habe den Wirt sogar noch angerufen, ob wir noch was machen können – für ihn und für uns. Über 16 Jahre war das Tonino am Kirchplatz. Wir haben immer sehr gut zusammengearbeitet.“

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Karakurt habe für Kontinuität gestanden, habe erfolgreich und mit Stil die Außengastronomie betrieben, zu einer lebendigen Stadt beigetragen, lobt Polenske den Gastwirt mit Wohnsitz in Bochum. Gerade nach der Pandemie sei es toll gewesen, wie viel Leben die Trattoria wieder auf den Kirchplatz gebracht hätte. „Er hat zu uns gehört, ich bin traurig. Mit ihm geht eine Tradition. Ich habe es immer sehr genossen, nach erfolgreichen Veranstaltungen in der St.-Georgs-Kirche dort noch zu sitzen und auf die Kirche zu blicken.“

Nachfolge-Gespräche laufen

Aus ist es nun mit Holzofen-Pizza, hausgemachten Nudeln, Antipasti, Fisch- und Fleischgerichten in Tonino. Täglich hatte das Restaurant geöffnet. Karakurt hat in diesen Tagen viele Anrufe von Stammkunden erhalten. „Sie haben teilweise geweint“, sagt er gerührt. Indes, weiß Polenske, würden schon Nachfolge-Gespräche laufen. Aber spruchreif sei noch nichts.

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Wen es derzeit nach einer Pizza auf dem Kirchplatz gelüstet, der kann sie trotzdem noch einige Türen weiter bekommen. Denn Gurmit Singh, Inhaber des indischen Restaurants „Haveli“ auf der Johannisstraße, hat auf dem Kirchplatz 11 das Lokal „Napoli“ eröffnet, wo er neapolitanische Pizzen nach Originalrezept backt.