Hattingen. Nach Schüssen auf einen WAZ-Zeitungsboten (33) in Hattingen sucht die Mordkommission weiter Täter und Motiv. Das Opfer ist inzwischen operiert.

Ein WAZ-Zeitungsbote ist Opfer eines mysteriösen Anschlags am frühen Samstagmorgen gegen 3.10 Uhr in Hattingen-Holthausen. Der angeschossene Schwerverletzte (33) konnte fliehen und rief danach selbst die Polizei. Inzwischen ist er operiert worden.

Der WAZ-Zeitungsbote trägt seit über 13 Jahren die Zeitung aus, stellt täglich mehrere Stammbezirke zu – einer davon ist der, in dem auf ihn geschossen wurde.„Wir haben die Schüsse gehört, aber mehr habe ich auch nicht mitbekommen“, sagt auf WAZ-Nachfrage Ute Krämer, die in der Straße Am Schellenberg wohnt, wo sich die Tat an der Sprockhköveler Straße ereignet hat – und wo es an dem Abend eine kleine Party gab.

Schüsse in Hattingen treffen WAZ-Zeitungsboten mehrfach – Mordkommission ermittelt

Die Tat schildert das Opfer laut Polizei so: Er sei in seinem Fahrzeug unterwegs gewesen, als er auf der Straße einen ihm unbekannten Mann neben einem Pkw stehend gesehen habe. Dieser habe plötzlich aus seinem Fahrzeug eine Waffe geholt, dann mehrfach auf ihn geschossen. Anschließend sei der Täter geflohen. Nach Informationen des Vaters des Zeitungsboten sei sein Sohn während der Fahrt von einer Schrotladung in Kopfhöhe auf der Fahrerseite getroffen worden. Die Scheibe sei dabei zu Bruch gegangen, habe aber fast alles abgefangen.

Ute Krämer, Anwohnerin Am Schellenberg in Hattingen, wo auf einen WAZ-Zeitungsboten geschossen wurde, steht mit Hund Sally am Tatort. Sie hörte die Schüsse. Sie wurde auch von der Polizei befragt.
Ute Krämer, Anwohnerin Am Schellenberg in Hattingen, wo auf einen WAZ-Zeitungsboten geschossen wurde, steht mit Hund Sally am Tatort. Sie hörte die Schüsse. Sie wurde auch von der Polizei befragt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Sein Sohn, der als engagierter Bote auch immer wieder Vertretungen für Kollegen übernimmt, sei an der Hand und am Arm getroffen worden. In einer Bochumer Klinik sei inzwischen ein Geschossstück aus seinem Zeigefinger entfernt worden.

Absperrungen fällt Passanten auf der Sprockhöveler Straße auf

Polizisten sperrten den Tatbereich am Samstag ab, eine WAZ-Leserin berichtet davon, dass der Bereich morgens mit Flatterbändern abgesperrt, Markierungen aufgestellt wurden.

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Die Ermittlungen vor Ort dauerten bis zum Samstagnachmittag. „Bis 16 Uhr war hier viel los. Wir sind alle befragt worden“, sagt Ute Krämer. Aufregend sei der Tag gewesen.

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„Wir konnten hier auch gar nicht wegfahren, weil alles abgesperrt war“, berichtet sie. Intensive Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen laufen noch. Der mutmaßliche Schütze soll mit einem Pkw unterwegs gewesen sein und zur Tatzeit dunkle Kleidung getragen haben.

Mordkommission ermittelt

Die Mordkommission der Polizei Hagen ermittelt auf Hochtouren – insbesondere was die Motivlage betrifft, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Essen, des Polizeipräsidiums Hagen und der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis.

Die Mordkommission sucht weitere mögliche Zeugen. Diese können sich melden unter der Rufnummer 02331 986 2066.

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