Hattingen. Die Wahrscheinlichkeit in Hattingen in einen Verkehrsunfall zu geraten, ist eine der geringsten in NRW. Das zeigt die Unfallstatistik der Polizei
Auf den Straßen Hattingens und des Ennepe-Ruhr-Kreises ist man so sicher, wie kaum an einem anderen Ort in NRW. Die Kreispolizei veröffentlichte jetzt die Unfallstatistik für das vergangene Jahr. Das Ergebnis: Der EN-Kreis (ohne Witten) gehört zu den zwei sichersten des ganzen Landes.
Traditionell liegen die Unfallzahlen dabei in Hattingen höher als in anderen EN-Städten. Das sei aber schlichtweg der Größe geschuldet, betont Mario Klein aus der Direktion Verkehr der Polizei. Konkret wurden im Vorjahr 6923 Verkehrsunfälle gemeldet, 1619 davon ereigneten sich in Hattingen.
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Verunglückt sind 2022 insgesamt 684 Personen, davon 166 in Hattingen. Damit ist die Zahl der Verunglückten in Hattingen im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen. Vor allem bei den Zahlen der verunfallten Fußgänger verzeichnet die Kreispolizei einen deutlichen Sprung nach oben – von zuletzt um die 20 auf 30 Fälle.
Nach Altersgruppen betrachtet, wurden vor allem mehr Kinder im Straßenverkehr verletzt. Der Blick auf die vergangenen Jahre zeigt hier ein stetiges Auf und Ab. 2022 verunglückten 18 Kinder bis 14 Jahre in Hattingen, zuvor waren es acht. Zwischen 2018 und 2021 pendelt der Wert immer wieder zwischen acht und der doppelten Zahl.
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Eine Ursache für den Anstieg der Zahl verunglückter Fußgänger und Kinder kann die Polizei nicht nennen. „Wir haben in Hattingen keine Schule oder keine Straße, wo es verstärkt Probleme mit Kinderunfällen gibt“, betont Mario Klein. Auch bei Fußgängern allgemein gibt es keine besonderen Auffälligkeiten oder Unfallschwerpunkte. „Vielleicht ist Hattingen einfach attraktiver für Fußgänger“, vermutet Klein. Mehr Menschen verursachten damit leicht mehr Unfälle. Solche Schwankungen gebe es zwischen den Kommunen aber Jahr für Jahr.
Definition Verunglückte, Leicht- und Schwerverletzte
Als Verunglückte zählt die Polizei alle Personen, die bei einem Unfall einen körperlichen Schaden erlitten haben. Dabei unterscheidet sie zwischen Getöteten, Schwerverletzten und Leichtverletzten.
Als schwer verletzt gilt jemand, der in Folge eines Verkehrsunfalls zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen wurde. Als leicht verletzt werden alle übrigen bezeichnet.
Auch die Zahl der Motorradunfälle scheint auf den ersten Blick in Hattingen deutlich gestiegen zu sein. Im Vergleich zu 2021 stieg sie um zwölf Fälle auf 33. Allerdings zeigt der Blick auf die Vorjahre, dass 2021 eher ein Ausreißer nach unten als 2022 einer nach oben war.
Tödliche Unfälle musste die Polizei im vergangenen Jahr in Hattingen nicht aufnehmen. In ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich kamen vier Verkehrsteilnehmer zu Tode – zwei in Ennepetal und je einer in Schwelm und Gevelsberg.
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Deutlich höher als in anderen Städten sind in Hattingen die Zahlen verunglückter Rad- und E-Bike-Fahrer. Hier stellt die Polizei eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen Nord- und Südkreis fest. In Hattingen wurden 27 Radfahrer Opfer eines Verkehrsunfalls – häufig handle es sich dabei aber um Alleinunfälle, weiß Klein. „Der meiste Radverkehr findet nicht auf den Straßen, sondern auf den Trassen statt.“ Deshalb seien die Zahlen im gut ausgebauten Nordkreis mit Anschluss an den Ruhrtalradweg und in Folge von mehr Radtourismus höher.
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Die Polizei setzt weiterhin auf Prävention. Neben der Radfahrausbildung und Verkehrspuppenbühne gehören dazu auch Programme zum Start der Kradsaison und E-Bike-Trainings. Das Programm Crash-Kurs NRW, bei dem Opfer, Hinterbliebene, Polizei- oder Feuerwehrleute, Notärzte und Seelsorger von ihren Erlebnissen berichten, richtet sich vor allem an junge Erwachsene. Pandemiebedingt wurde 2022 nur eine Veranstaltung durchgeführt, für dieses Jahr sind aber schon jetzt drei geplant.