Hattingen. Die Kinderkarnevalsparty des Aktivenkreises Holthausener Rosenmontagszug war ausverkauft. Wie die Stimmung war und was eine Kölnerin sagt.
Da packt die Biene den Ritter von hinten an die Schulter: Es ist Karneval – und es ist Partyzeit für Kinder in der Gebläsehalle des Industriemuseums in Hattingen. Der Verein Aktivenkreis Holthauser Rosenmontagszug hat eingeladen – und die Polonaise führt quer durch den Saal.
Der Saal ist rappelvoll. „Ausverkauft“, sagt Thomas Kohl vom Aktivenkreis. Die Gesichter der Karnevalisten strahlen mit den Dekoclowns um die Wette. Endlich ist wieder Karneval – mit Rosenmontagszug und Sitzungen – und dem beliebten Kinderkarneval. Zwei Jahre lang war Pause. So voll wie jetzt am Freitagnachmittag war es bei der letzten Kinder-Veranstaltung vor der Pandemie nicht.
Hattingen: 12. Kinderkarneval des Aktivenkreises Holthausener Rosenmontagszug
Die einzigen Masken, die sich zeigen, gehören zu Panzerknackern, Hulks und Co. Der Mini-Holti auf der Bühne berichtet, dass er zwei Jahre lang auf Weltreise war. In Afrika. Schön war’s. Aber noch schöner ist es, auf der Bühne zu stehen und einen Witz von Fritzchen zu erzählen. Die Feiernden nehmen es dankend an.
Die Tanzmariechen marschieren ein zum Lied „Hier und Jetzt“ von Frenzy Blitz, werfen Bonbons. Da gibt’s auch gleich zu Beginn eine Überraschung: Jugendprinzessin Hanna I. zeigt eine Choreographie zu einem Lied übers Prinzessin-Sein.
Tanzmariechen-Muttis und -Papa zeigen Tanz auf der Bühne
Und die Tanzmariechen-Muttis plus dem Tanzmariechen-Vater zeigen erstmals in Holti-Holau-Pullis und mit leuchtend blauen Lockenperücken einen Tanz auf der Bühne. „Es ist super voll. Wir freuen uns so auch für unsere Kinder“, sagt Nancy (43). Und Papa Christian Laux (46): „Sie haben zwei Jahre in der Corona-Zeit durchtrainiert. Jetzt holen sie sich ihre Belohnung.“
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Die Minigarde mit einem kleinen Tanzmajor zeigt, was sie kann. Es gibt „Zugabe“-Rufe. In den Gängen schunkeln und tanzen viele mit, dazwischen saust ein Drache auf einem Puky Wutsch vorbei. Beim Luftballonspiel treten die zuschauenden Kinder gegen die Tanzmariechen an – unentschieden.
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Ganze Familie im Hulk-Fieber
Gleich eine ganze Hulkfamilie, im echten Leben Familie Brikmann, feiert mit. Liam (6) und Jona (2) sind so grün und stark wie Mama und Papa. Sie sind hier mit anderen Familien – wie der von Lena Poggenpohl, die mit Noah (7) und Youris (4) da ist. Sie kennen sich aus einer ersten Klasse der Weiltorschule. Was sie erwartet, wissen sie nicht: Sie sind erstmals dabei.
So geht es vielen hier. Familie Krock ist einheitlich als Panzerknacker verkleidet. Kai (35) ist mit Frau und Kind aus Bochum angereist. Der Kleine ist drei Jahre alt „und kennt Karneval ja gar nicht“. Für viele der jungen Gäste ist dieses närrische Tradition Neuland.
Kinder feiern ausgelassen
Dafür feiern sie wie die Profis: Als die Moderatoren Nadine Metz und Captain Disco sie auf die Bühne rufen zum gemeinsamen Partytanzen, sitzen die Bewegungen gleich. Von Schüchternheit keine Spur. Schnell kennen sie den „Holti Holau“-Ruf. Zum Stärken gibt’s Pizzadonuts, Muffins und Co.
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Als Stargast ist Puppenspieler Michael Walta („RTL Puppenstars“) dabei. Mit rosafarbenem Zylinder singt er mit den Kindern, reißt sie mit. Aber Zauberkunststücke und sein Nilpferd, die Wilde Hilde, dürfen auch nicht fehlen.
Lob von einer Kölnerin
Nina (33) tanzt als Minnie Mouse im Gang mit Hulk-Sohn Tilo (7). Ihr gefällt die Party gut. Wenn das kein Ritterschlag ist: Schließlich kennt die Kölnerin, die in der Corona-Zeit nach Hattingen gezogen ist, aus ihrer alten Heimat so manche Party.