Hattingen. Nach der neuen Testverordnung haben einige Corona-Testzentren in Hattingen beschlossen, zu schließen. Andere bieten weiterhin Bürgertests an.

Viele, aber nicht alle Corona-Testzentren in Hattingen schließen, wenn der Bund die Kosten für vorbeugende Coronatests ab März nicht mehr trägt.

So sieht es die neue Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums vor. Das heißt: Die Testzentren-Betreiber können Tests nicht mehr mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe abrechnen.

Welche Corona-Teststellen in Hattingen schließen, welche geöffnet bleiben

„Ich habe immer gesagt, wir sind die Letzten, die schließen. Wir werden im März noch geöffnet sein und sehen, was passiert“, erklärt Ralf Heinzinger, der das Altstadt-Testzentrum im Krämersdorf betreibt. Einen Mietvertrag hat er nicht zu kündigen.

„Wir müssen schließen“, sagt Tasso Weinhold von der Westfalen-Apotheke, die in Welper in eigenen Räumen ein Testzentrum hat. „Selbstzahler gibt es fast keine“, betont er.

Bürgerinnen und Bürger fragten Tests im Januar weniger nach

Während im Dezember die Tests noch rege nachgefragt gewesen seien, sei im Januar durchaus ein Einbruch der Nachfrage erkennbar gewesen. „Denn zum Testen kam nur noch, wer einen Kliniktermin hatte, jemanden in einer Klinik oder im Altenheim besuchen wollte oder wenn er pflegender Angehöriger war. Nur diese Gruppen bekommen derzeit den Test noch erstattet. Wenn dann demnächst auch noch in Kliniken und Altenheimen ein Laientest reicht und der Mund-Nasen-Schutz keine Pflicht mehr ist, dann braucht die Tests niemand mehr.“

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Den Mitarbeitenden musste er Ende Dezember kündigen. „Die Vollzeitkraft hat aber schon etwas Neues“, sagt er. Und bis Ende Februar, so glaubt er, werde der ein oder andere Mitarbeitende während der Arbeitszeit schon mal aus dem Fenster schauen. „Denn es werden immer weniger Menschen zum Testen kommen.“

Das Testzentrum Holthausen schließt Ende Februar, „weil ab 1. März keine Tests mehr vom Bund bezahlt werden“, so Betreiberin Dorothea Ehrle.

Nur wenige Selbstzahler

Das Testzentrum der Reitemeier Hebben Rettungsdienstgesellschaft an der Kreisstraße bietet bereits seit dem 25. November keine Bürgertestungen mehr an – aufgrund der da geltenden Änderungen der Testverordnung. „Selbstzahlende hatten wir vielleicht fünf am Tag“, berichtet Geschäftsführer Ralph Hebben.

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Auf der Homepage erklären die Verantwortlichen: „Neben den immer restriktiver formulierten Regelungen zum kostenfreien Zugang zum Testangebot ist bereits am 30. Juni 2022 die Vergütung um 24 Prozent gekürzt und zum 25. November 2022 erneut um 16 Prozent verringert worden.“ Bei steigenden Kosten für Strom und Gas.

Mitarbeitende bereits entlassen

Den Mietvertrag für die Halle konnte Hebben kurzfristig beenden. Auch Tests hat er nicht viele über. „Etwa 2000, aber wir haben immer Lieferungen von 10.000 bis 20.000 bekommen und hatten im November fast alle aufgebraucht. Unser Großhändler hätte sie aber auch zurückgenommen“, so Hebben.

Er bedauert, dass er den Mitarbeitenden – 20 in Hattingen und Wuppertal – kündigen musste. Dass nun weitestgehend alle Schutzmaßnahmen aufgehoben werden, besorgt ihn. „Natürlich gehen die Infektionszahlen zurück. Es testet sich ja auch kaum mehr jemand. Aber wenn man sich die Todeszahlen ansieht, 120 bis 180 täglich, dann finde ich das immer noch viel.“

Unklare Zukunft für das Zentrum an der Augustastraße

Unklar ist, ob das Testzentrum an der Augustastraße Ende Februar schließt. „Am Freitag treffe ich mich mit dem Betreiber. Inzwischen haben wir so viel miteinander erlebt, dass wir ihm auch eine sofortige Kündigung möglich machen“, sagt Pfarrer Udo Polenske. Aber: Beide Seiten möchten sich die Möglichkeit offen halten, bei einer Veränderung der Lage, „beispielsweise einer Welle aus China“, sofort wieder Testmöglichkeiten anbieten zu können.