Hattingen. Warten vor den Corona-Teststellen ist morgens wie abends in Hattingen angesagt. Es kommen nicht nur Ungeimpfte. Warum sich Geimpfte testen.
400 Tests täglich allein im Corona-Testzentrum an der Augustastraße: Dabei bilden sich morgens und abends Warteschlangen. Dann arbeiten die Teams unter Hochdruck. Doch auch über Mittag kommen Menschen – dann vor allem Geimpfte.
Sie sind auch auskunftsfreudig – im Gegensatz zu den Ungeimpften, die meist lieber nichts sagen möchten. Eine Ungeimpfte holt sich eben im Testzentrum an der Augustastraße ihr Testergebnis ab: negativ. Sie sagt immerhin: „Ich brauche das für die Praxis, in der ich arbeite. Aber da müssen auch die Geimpften mit Test kommen.“
Andrang bei Corona-Testzentren in Hattingen am Morgen und Abend
Das Corona-Testzentrum Hattingen ist inzwischen wieder aus dem Zelt ins Gemeindehaus gezogen. Am Café geht’s rein, hin zur Testung, die wie in allen Testzentren in der Innenstadt ohne Reservierung möglich ist.
Testzentren
Das Corona-Testzentrum an der Augustastraße ist wie folgt geöffnet: montags bis samstags von 8 bis 9 Uhr, sonntags von 9 bis 16 Uhr.Eine Liste der Corona-Teststellen und -zentren ist regelmäßig in der Ausgabe der WAZ Hattingen zu finden – und auf der Homepage des EN-Kreises unter www.enkreis.de/gesundheitsoziales/gesundheit/faq-corona/corona-schnelltest.html
Seit Mittwoch müssen Arbeitnehmer dem Arbeitgeber eines der drei Gs vorweisen: geimpft, genesen, getestet. „Seitdem ist hier morgens um 8 Uhr die Hölle los, die Wartenden stehen bis zur Augustastraße. Sie wollen vor der Arbeit einen Test“, sagt Dorothea Ehrle.
Kostenlose Bürgertests sorgen für mehr Testwillige
Tagsüber kämen die Menschen eher schubweise, da gebe es auch ruhigere Phasen – bevor dann abends dann wieder Kunden einen Test für den nächsten Tag wünschten, den sie an ihren Arbeitsplätzen vorzeigen könnten.
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Als die Tests kostenpflichtig gewesen seien, seien wesentlich weniger Geimpfte kommen, sagt Ehrle. „Aber seit ein Test pro Woche wieder bezahlt wird, machen die Menschen das zur Sicherheit.“ Und erzählen dann von alleine, dass sie ja geimpft seien. Viele wollten das klarstellen.
Jede Schicht ist mit fünf Mitarbeitenden besetzt
Jede Schicht ist derzeit mit fünf Mitarbeitenden besetzt. „Als die Tests kosteten, war teils einer alleine hier und machte Anmeldung und Test“, so Ehrle. Für sie ist der Job ein zweites Standbein. Sie betreibt das „Mixwerk – Dein Kochtreff in der Altstadt“. „Da dort gerade nicht viel möglich ist, mache ich seit April hier mit“, erklärt sie. Zumeist kommen Hattinger, aber auch Bürger aus Bochum oder Touristen.
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„Für meinen Beruf, Hochzeiten, zum Feiern abends möchte ich einen Test. Zwar bin ich geimpft, aber ich finde für Veranstaltungen eine 2G-plus-Regelung gut. Man hat ein sichereres Gefühl“, sagt Emre Kirik (30), während er am Eingang zum Testraum wartet, an dessen Tür die Hygieneregeln für den Konfirmandenunterricht hängen. In Wandnischen liegen Bibeln, an einem Fenster kleben rote Sterne – so auch ganz klein am Rand des Plexiglasschutzes an der Anmeldung.
Freiwillig bei Treffen 2Gplus
Volker Ehrle, der sich beim THW Hattingen engagiert und darum das Impfzentrum Ennepetal mit aufgebaut und Autos eingewiesen hat – lässt sich ebenfalls testen. Trotz Impfung. Eben schreibt er in eine Whatsapp-Gruppe, dass er jetzt getestet ist: „Wir haben heute unseren Männerabend im Gemeindezentrum Holthausen, dafür habe ich vorgekocht. Es sind zwar alle geimpft, teils sogar geboostert, aber wir haben beschlossen, zusätzlich einen Test zu machen“, erklärt er.