Hattingen. Drei Euro kosten inzwischen 0,3 Liter Bier in der Altstadt von Hattingen. Die Gäste akzeptieren das. Doch die Preise sollen noch weiter steigen.
Ein Bier nach Feierabend auf der Couch oder in freundlicher Runde in der Kneipe – ein Genuss, der für viele Menschen aus dem Alltag nicht wegzudenken ist. Innerhalb des letzten Jahres sind die Bierpreise merklich in die Höhe gegangen, die Prognose für 2023: Sie sollen noch weiter steigen. Auch in den Hattinger Bars und Kneipen müssen die Gäste inzwischen mehr für ein frisch Gezapftes zahlen. Dass sich daran etwas ändert, bezweifeln die Gastronomen.
„Vor einigen Monaten mussten wir eine Preiserhöhung von 20 Prozent vornehmen“, berichtet Nikolai Ehm. Er ist Barkeeper im Wirtshaus „Zur alten Krone“ und lässt Abend für Abend zahllose Biere über die Theke gehen. „Das ist gerade noch im Rahmen. Bier ist teurer geworden – wie alles andere auch. Und die Tendenz ist auf jeden Fall weiter steigend.“
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Bisher habe sich glücklicherweise noch keiner der Gäste über den gestiegenen Bierpreis beschwert. „Ich habe da wenig mitbekommen. Auch habe ich nicht das Gefühl, dass die Leute sich länger an einem Glas festhalten. Wir alle müssen es einfach so nehmen, wie es kommt.“ 0,3 Liter Pils kosten im Wirtshaus aktuell drei Euro.
Ähnlich sieht die Situation im „Café Mexx“ und in der „Mexx Bar“ aus. Hier bezahlen die Gäste 3,10 Euro für 0,3 Liter Bier. Das günstigste alkoholfreie Getränk ist Mineralwasser, hier kosten 0,3 Liter 2,90 Euro. Eigentümer Sotiris Christanos gibt an, dass auch er im vergangenen Jahr gezwungen war, den Preis für Bier zu erhöhen. „Es musste einfach gemacht werden. Und die nächste Erhöhung ist leider schon in Aussicht. Im März wird es wohl so weit sein.“
Die anderen Gäste haben ein Glas Wein vor sich stehen
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Christanos hat die Gäste bisher vor allem verständnisvoll erlebt. „Die Menschen kennen das vom eigenen Einkauf. In den Supermärkten sind die Preise auch gestiegen. Deshalb ist keiner wirklich überrascht.“
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Im „Albrechts“ ist Rüdiger Borgardt heute Abend der einzige Biertrinker an der Theke. Für 0,2 Liter Pils hat er zwei Euro ausgegeben. Die anderen Gäste haben ein Glas Wein vor sich stehen, nippen ab und zu daran. Von den gestiegenen Bierpreisen wissen sie alle.
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Borgardt möchte auf das Hopfengetränk dennoch ungern verzichten. „Ich muss sagen, dass ich im vergangenen Jahr nicht weniger getrunken habe. Ich glaube auch nicht, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich da andere Leute mehr Gedanken machen müssen. Holen sich lieber einen Kasten für daheim, anstatt in die Kneipe zu gehen.“ Für ihn sei das allerdings keine Option. „Ich gehe raus für die Unterhaltung. Da geht es nicht um den reinen Konsum. Ich treffe gerne Leute, unterhalte mich. Solange ich das noch kann, gehe ich in die Kneipe.“