Hattingen/Witten. Rollen bald tatsächlich wieder Personenzüge auf der Strecke der Ruhrtalbahn in Hattingen und Witten? Der VRR plant aktuell so – die Details dazu.
Die Reaktivierung der Ruhrtalbahn für den Nahverkehr wird konkreter: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr will ab dem Jahr 2032 wieder Züge von Hattingen über Blankenstein und Witten bis nach Hagen fahren lassen.
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Grundlage ist die sogenannte Zielnetzplanung 2040 des Verkehrsverbunds für den Bahnverkehr, die zurzeit in den Gremien diskutiert wird. Hierbei soll ein engmaschiges Netz entstehen, mit mehr Fahrten und vor allem kürzeren Fahrtzeiten von A nach B. Auch neue Direktverbindungen sollen dabei geschaffen werden.
Reaktivierung für Verkehrswende für Klima- und Ressourcenschutz
Die Reaktivierung alter Bahnstrecken wird im Zuge der angestrebten Verkehrswende für Klima- und Ressourcenschutz bundesweit vorangetrieben. Bereits im Frühjahr 2019 hatte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gemeinsam mit dem Bündnis „Allianz pro Schiene“ die Reaktivierung der etwa 27 Kilometer langen Strecke zwischen Hattingen und Wuppertal-Oberbarmen ins Spiel gebracht.
Fahrsaison im Ruhrtal beginnt am 2. April
Die Museumsfahrten des Eisenbahnmuseums Dahlhausen durchs Ruhrtal werden in diesem Jahr am Sonntag, 2. April, aufgenommen. An diesem Tag wie an sechs weiteren Terminen ist die Dampflok unterwegs. Sieben Termine gibt es auch für den Schienenbus (ab 8. April) und die Diesellok (ab 23. April).
Anmeldungen sind nicht nötig, werden aber empfohlen – per E-Mal an sonderfahrten@eisenbahnmuseum-bochum.de oder unter 0234 492516 (di-fr von 10 bis 16 Uhr).
Die Strecke führt vom vom Eisenbahnmuseum über Dahlhausen, Hattingen/Ruhr, Henrichshütte-Blankenstein, Haus Kemnade, Herbede, die Ruine Hardenstein, Zeche Nachtigall und Bommern nach Wengern – und anschließend zurück.
Seit rund 45 Jahren fahren hier keine Personenzüge mehr, die Gleise wurden vor mehr als 30 Jahren entfernt und der beliebte Rad- und Wanderweg auf- und ausgebaut. Nun sei eine Rückkehr zur Schiene denkbar – meinen der Verkehrsverbund und das Bündnis. Auch sie wollen den ÖPNV stärken. Es wäre aber der Neubau der Oberleitungen sowie das Verlegen von Schienen auf der gesamten Strecke erforderlich. Priorisierung: Nicht dringlich!
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Die Umsetzung ist generell unwahrscheinlich, weil die Infrastruktur für den Betrieb komplett neu aufgebaut werden müsste.
Das plant der VRR für die Strecke von Hattingen nach Hagen
Konkret ist indes die Reaktivierung der Strecke südlich der Ruhr von Hattingen nach Hagen. Sie wird von der Kreispolitik forciert, weil eine Reaktivierung insbesondere mit Blick auf die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 2027 und die (gemeinsamen) Aktivitäten der Städte Hattingen, Witten, Herdecke und Wetter von Bedeutung sei.
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Der VRR plant zurzeit wie folgt:
– Die Ruhrtalbahn soll im 30-Minuten-Takt von Hattingen über Blankenstein und Bommern bis Hagen Hbf fahren.
– Im Jahr 2032 soll die Strecke als Verlängerung für den RE 14 von Essen über Hattingen/Ruhr bis nach Hagen genutzt werden.
– Ab 2040 soll der RE 14 als RE 16- und RB 40-Ersatz über Bochum Hbf und Witten nach Hagen (und weiter bis Iserlohn) fahren. Ab dann soll die S 9 im 15-Minuten-Takt zwischen Gladbeck West und Hattingen/Ruhr fahren – und halbstündlich von hier bis Hagen Hbf über die Ruhrtalbahn weiterfahren.
Eigentümer der Ruhrtalbahn-Strecke ist der Regionalverband Ruhr
Im Jahr 1971 wurde der öffentliche Personenverkehr auf der Ruhrtalbahn-Strecke zwischen Hattingen Mitte und Wengern Ost eingestellt. Eigentümer des Streckenabschnitts zwischen Hattingen und Hagen ist heute der Regionalverband Ruhr. Im Sommer verkehren hier historische Züge des Eisenbahnmuseums Dahlhausen für Nostalgie-Fahrten.
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Der VRR erklärt, dass die Zielnetzplanung 2040 des Verkehrsverbunds „mit den benachbarten Aufgabenträgern und dem Land abgestimmt“ sei.