Hattingen. Nach dem Unfall fordern Anwohner in Hattingens Wodantal ein Tempolimit. Es ist nicht die erste Debatte dazu. Warum die Lage unbefriedigend ist.

Der schwere Unfall im Wodantal ruft Anwohner auf den Plan. Sie sind in großer Sorge. „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es hier Tote gibt“, sagen sie. Ihre Forderung: Die „Rennstrecke“ müsse dringend entschärft werden.

Fünf Menschen waren dort verletzt worden, zwei schwer. Beim Abbiegen auf einen Wanderparkplatz kurz vor der Paasstraße in Oberstüter hatte ein Kleinwagen einen Transporter übersehen. Der Zusammenprall ereignete sich in einem Streckenabschnitt, auf dem Tempo 100 erlaubt ist.

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Aus Sicht der Polizei und der Stadt Hattingen liegen die Voraussetzungen für einen Unfallschwerpunkt an der Stelle nicht vor. Die Anwohner wollen nun mit Unterschriftenlisten Druck machen.

Blitzmarathon des Landes in Holthausen

Die Diskussion über Unfallschwerpunkte in Hattingen ist nicht neu. Beispiel Holthauser Straße: Vor zwölf Jahren schon steht der Abschnitt mit den beiden Fußgängerampeln im Blick, wird heftig darüber gestritten, ob der Schulweg dort sicher ist oder nicht. Die Eltern fordern weitere Tempobegrenzungen. Stadt und Polizei sehen keine besondere Gefährdung der Fußgänger. Immerhin: Mehrmals ist die Holthauser Straße in den Folgejahren beim Blitzmarathon des Landes dabei. Das Tempo wird kontrolliert.

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Das fordern Anwohner aktuell auch auf der Sprockhöveler Straße in Blankenstein. Und machen sich für ein Tempolimit und einen Zebrastreifen stark. Aber auch dort sehen Stadt und Polizei keinen Unfallschwerpunkt. „Geschwindigkeitsprüfungen führten nicht zur Feststellung von eklatantem Fehlverhalten“, stellt die Stadt fest. Und auch ein Fußgängerüberweg käme nicht in Betracht. Dafür sei das Verkehrsaufkommen zu niedrig.

Beitritt zur Initiative für lebenswerte Städte durch stadtverträgliche Geschwindigkeiten

Im September 2022 nimmt die Tempo-Debatte in Hattingen noch einmal Fahrt auf. SPD und Grüne setzen gegen CDU und FDP durch, dass Hattingen der Initiative für lebenswerte Städte durch stadtverträgliche Geschwindigkeiten beitritt.

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Das Ziel: Die Städte selbst sollen über die Drosselung der Höchstgeschwindigkeiten an bestimmten Standorten entscheiden. Rainer Sommer (SPD) geht noch weiter. Weil die Kreispolizei aus Personalgründen kaum noch Tempokontrollen durchführt, soll die Stadt das selbst machen. Die Verwaltung prüft das gerade.

„Sicherheit im Straßenverkehr“ oder „Freie Fahrt für Freie Bürger“? Die Lage bleibt unbefriedigend.