Hattingen. Elternbeiträge für Kita-Plätze in Hattingen decken nur einen Bruchteil der Kosten. Was die Kinderbetreuung kostet. Und was Eltern zahlen.
Kitaplätze sind gefragt und der Bedarf steigt. Und die Kinderbetreuung kostet Geld – nicht nur für die Eltern. Was lässt sich Hattingen die Kitaplätze kosten? Wie steht es um die Elternbeiträge? Wir haben nachgefragt.
Die Betreuung der Kleinsten ist ein Zuschussgeschäft für die Städte, sie zahlen drauf. Insgesamt beläuft sich der Aufwand für die Betreuung von Kindern nach Auskunft der Stadtverwaltung auf etwa 16 Millionen Euro im Jahr. Knapp 5,7 Millionen Euro muss die Stadt Hattingen davon selbst zahlen. Elternbeiträge und Landesmittel, die als Einnahmen verbucht werden können, sind da schon abgezogen.
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Heruntergerechnet bedeutet das: Ein Kita-Platz kostet die Stadt Hattingen pro Jahr durchschnittlich 3165,69 Euro für über Dreijährige und 2729,56 Euro für unter Dreijährige.
Die Elternbeiträge decken nur einen Bruchteil der entstehenden Kosten. 1,2 Millionen Euro nimmt die Verwaltung pro Jahr ein. Das sind etwa 7,5 Prozent der Aufwendungen im Bereich Kitas.
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Aufgrund der belastenden Situation für viele Bürger wurde die sonst in der Regel beschlossene Erhöhung der Elternbeiträge um 1,5 Prozent der Politik in diesem Jahr erst gar nicht zur Abstimmung vorgeschlagen. Das bedeutet aber auch, dass die Stadt mehr Kosten selbst tragen muss.
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Einen Weg, wie zum Beispiel Ennepetal ihn geht, wo vor einigen Jahren beschlossen wurde, die Kita-Kosten für Eltern immer weiter bis zur Beitragsfreiheit zu senken, kann sich Hattingen nicht leisten. „Ein freiwilliger Verzicht auf Einnahmen/ Elternbeiträge ist aufgrund der Haushaltssituation nicht möglich“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann.
Velbert war im vergangenen Jahr den Schritt gegangen und erhebt für die Betreuung in Kindertagesstätten aktuell gar keine Elternbeiträge. 1,75 Millionen Euro pro Jahr lässt sich das die Stadt kosten. Vergleichen ließen sich Städte aber nicht, mahnt die Hattinger Sprecherin.
Mit Blick auf die Nachbarstädte liegt Hattingen bei den Kosten für die Eltern im oberen Mittelfeld. Die Preisgestaltung und Preisstaffelung für die Eltern handhabt jede Kommune höchst unterschiedlich. Velbert und Ennepetal sind Ausreißer, wenngleich auch Ennepetal seine Politik der sinkenden Elternbeiträge in diesem Jahr übrigens nicht umsetzen konnte.
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Fest steht, dass die Nachfrage nach Kita-Plätzen steigt. Derzeit gibt es 1801 Kita-Plätze in Hattingen – davon 293 für unter Dreijährige. Und die Nachfrage nach U3-Betreuung steigt weiter an. Bei den älteren Kindern wünschen sich Eltern zunehmend die Möglichkeit, das Kind unterjährig und nicht erst zum Start des Kita-Jahres im August anmelden zu können.
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Wurden die Kita-Plätze in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut, gehen die Angebote bei Tagespflegepersonen nach einem Anstieg nun zurück. In den Kitas wurden vom Kita-Jahr 2015/16 bis heute 422 zusätzliche Plätze geschaffen. Davon 115 für Kinder unter drei Jahren.
Im kommenden Jahr entstehen weitere Kita-Plätze. Die HWG baut an der Isenhöhe. Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal sollen in Hattingen 22 zusätzliche U3-Plätze und 50 weitere Ü3-Plätze zur Verfügung stehen. „Weitere Plätze sind beschlossen, aber noch nicht in der Umsetzungsphase“, so die Stadtsprecherin.
In der Tagespflege stehen aktuell 176 Betreuungsplätze zur Verfügung – zehn mehr als 2015/16. Doch 21 weniger als im Spitzenjahr 2017/18.