Hattingen. Die Retter aus Hattingen helfen mit Evakuierungsflügen vor allem kranken und verletzten Kindern aus der Ukraine. Sie hoffen auf Unterstützung.

Mehr als 60 Menschen aus der Ukraine – verletzte und kranke Menschen und ihre Begleiter – konnten durch die Luftbrücke der Hattinger von Medcare Professional bzw. der Tochtergesellschaft Deutsche Flugambulanz seit April gerettet werden. Die ehrenamtlichen Einsätze bedeuten für die Helfer immer neue Herausforderungen.

Vor allem im Krieg verwundete Kinder und junge Erwachsene konnten die Ehrenamtler nach Deutschland bringen. Darunter zum Beispiel auch eine 17-Jährige, der auf der Flucht in den Kopf geschossen wurde. Oder ein junger Mann, der bei der Verteidigung der Ukraine einen Schuss in den Rücken erlitt.

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Es sind nur zwei Beispiele von vielen, in denen Medcare Professional mit Sitz an der Henrichshütte helfen konnte. Weil die Patienten meist auf dem Flug intensiv betreut und versorgt werden müssen, können die Helfer in der Regel nur ein bis zwei Patienten zeitgleich evakuieren.

Die Crew vor dem Abflug des aktuellen Rettungsfluges. 3. Person von links ist Michael Weber, einer der beiden Geschäftsführer der Deutschen Flugambulanz und Medcare Professional mit Sitz in Hattingen.
Die Crew vor dem Abflug des aktuellen Rettungsfluges. 3. Person von links ist Michael Weber, einer der beiden Geschäftsführer der Deutschen Flugambulanz und Medcare Professional mit Sitz in Hattingen. © Medcare Professional

Vor wenigen Tagen stand nun aber eine besondere Mission an, bei der innerhalb von zwei Tagen 56 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. „Bei den Passagieren handelte es sich größtenteils um begleitete leicht verletzte oder erkrankte Kinder sowie Kinder mit einer Behinderung“, teilt Romina Albus für das Hattinger Unternehmen mit.

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In zwei Flügen wurden die Ukrainer aus Moldawien abgeholt und nach Deutschland gebracht. Eine Hilfsorganisation evakuierte die Menschen aus der Ukraine zuvor nach Moldawien.

Vor allem die Transporte von Kindern gehen den ehrenamtlichen Helfern ans Herz. So auch Notfallsanitäter Marc Friedrich, der zu den Gründungsmitgliedern der Luftbrücke gehört: „Wenn man dann aber die Fortschritte von Kindern sieht, bei denen ein Überleben eher als fraglich angesehen werden musste, weiß man wofür man das alles macht“, zitiert Medcare Professional Friedrich auf der eigenen Facebook-Seite.

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Die Luftbrücke finanziert sich ausschließlich über Spendengelder. „Ohne den unermüdlichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer und den Spenden von Privatpersonen, Firmen sowie Organisationen, könnte die Luftbrücke nicht bestehen“, betont Albus. Denn pro Flug kostet so eine Rettungsmission zwischen 15.000 und 17.000 Euro.

Wer helfen möchte, kann dies übers Spendenkonto: Commerzbank Essen IBAN: DE86 3604 0039 0371 4771 00.