Hattingen. Bomben haben einen Pferdehof in der Ukraine getroffen – viele Tiere sind tot. Die anderen will der Hattinger Stüterhof retten. Und braucht Hilfe.

Frank Seidel vom Stüterhof in Hattingen hilft in der Ukraine. Wieder und wieder fährt er hin, was er erlebt, ist schrecklich. Das Leid von Menschen, aber auch von Tieren bewegt ihn. Jetzt will er Pferde von einem zerbombten Hof retten.

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„Von den ehemals 60 Pferden leben noch 23. Die Tiere starben durch Bomben oder sind erschossen worden. Ein Tierarzt hat mich angerufen und mich gebeten, die Tiere zu retten. Sieben Stuten haben Fohlen“, sagt Ex-Berufssoldat Frank Seidel.

Frank Seidel aus Hattingen braucht Hilfe

Noch sind die Tiere in Cherson. „In einem Dorf 60 Kilometer von der Front entfernt“, sagt Seidel. Denn am Hof bleiben konnten sie nicht: „Ich habe mit dem Besitzer gesprochen, alle Weiden sind vermint, es gibt kein Heu mehr.“

„Eine ,Help Fondation’ in Kiew versucht, Papiere zu bekommen, damit die Pferde in Polen oder sogar in Deutschland in Quarantäne kommen“, blickt Seidel nach vorn, der alle Hebel in Bewegung setzt, um die Tiere aus dem Kriegsgebiet zu holen.

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„Das sind englische Rassepferde, Rennpferde, die schon Preise gewonnen haben. Wir suchen auch noch Halter, an die wir die Tiere geben können. Uns ist wichtig, dass sie in gute Hände kommen und sicher sind. Wir wollen keinen Profit damit machen, sie keinem Pferdedealer geben“, sagt Seidel.

Überall gibt es hungernde, verletzte Tiere

Schon mehrfach hat er Tiere gerettet, nach Deutschland vermittelt. Hunde waren auch darunter. „Viele Tiere sind völlig verhungert, einfach zurückgelassen. Oft sind sie auch schwer verletzt.“ Nicht wegsehen kann er da – und will darum auch Tieren helfen. Denn das macht er mit seiner Frau auf dem Stüterhof und dem Verein R.V. Infinitus auch, wo Pferde in Not in der Vergangenheit immer wieder Hilfe gefunden haben und finden.

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Das Grauen in der Ukraine macht Frank Seidel zu schaffen. Auf Instagram (seidel1893) zeigt er Raketenangriffe – und ihre furchtbaren Folgen. „Ein sechsjähriger Junge ist in meinen Armen verblutet“, sagt er. Einen Tag später habe sich die Mutter des Kindes mit einer Mine unter einen russischen Panzer geworfen. Diese Geschichten kann er kaum ertragen. Er hofft, dass die Menschen in Hattingen nicht müde werden, in der Ukraine zu helfen.

Geldspenden werden benötigt

„Wir brauchen vor allen Dingen Geldspenden“, erklärt Frank Seidel, der sich inzwischen mit vielen Helfenden vor Ort vernetzt hat. Mehrere 1000 Euro würde die Rettung der Pferde schon kosten, meint er.

Wer helfen möchte, kann sich bei ihm telefonisch melden unter der Rufnummer 0152 31762102. Spendenkonto: R.V. Infinitus e.V., IBAN DE 52 4525 0035 0014 0411 31, Verwendungszweck Ukraine.