Hattingen. Gravierende Mängel sehen Elternvertreter an der Grundschule Alt-Blankenstein in Hattingen. Es fehle an Lehrpersonal. Was sie sonst noch besorgt.

Gravierende Mängel sehen Elternvertreter an der Grundschule Alt-Blankenstein. So fehle es am Schulstandort an ausreichend Lehrpersonal, aber auch die Räumlichkeiten für den Unterricht reichten nicht aus, „um den Schulbetrieb angemessen aufrecht zu erhalten“, schrieben sie jüngst in einem Brief an Bezirksregierung, Schulamt und Stadt. Man sei „in Sorge um einen gelingenden Übergang zur weiterführenden Schule“, sagt der Schulpflegschaftsvorsitzende Heiko Wendenburg-Holtz.

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Zusammen mit Kristina Zenz und Christian Heßeler-Kalcker sitzt Wendenburg-Holtz an diesem Abend im „Forstmanns“ in Blankenstein, die drei erläutern aus ihrer Sicht die Lage, die zu ihrem (und einem weiteren) Brandbrief geführt hat. „Nach scheinbar jahrelang unzureichend erfolgter Stadt(teil)- und Schulentwicklungsplanung erreicht die personelle und räumliche Situation an unserer Schule aktuell ihren negativen Höhepunkt“, heißt es unter anderem in dem Schreiben. Und an anderer Stelle: „Mittlerweile reichen weder die Räumlichkeiten für den Unterricht noch die verlässliche Vormittagsbetreuung oder OGS geschweige denn das zur Verfügung stehende Lehrpersonal aus, um den Schulbetrieb angemessen aufrecht zu erhalten.“

Personelle Situation an vielen Schulen im Land angespannt

Grundsätzlich sei die personelle Situation ja an vielen Schulen im Land angespannt, sagt Christian Heßeler-Kalcker. „Das ist uns durchaus bewusst.“

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Aber am Schulstandort habe es zuletzt mehrere zeitgleich erkrankte Lehrkräfte gegeben, in dessen Folge aufgrund des „zu niedrigen Stellenschlüssels“ eine Lehrkraft zeitweise zwei Klassen zeitgleich unterrichten musste, dazu sei eine Lehrkraft in den Mutterschutz gegangen: Dies habe zuletzt zu einer stark gekürzten Stundenzahl geführt, erklären Kristina Zens und Heiko Wendenburg-Holtz. „Wissensvermittlung kann nicht mehr in ausreichendem Maße sichergestellt werden.“ Einem hochengagierten und hochmotiviert arbeitendem Kollegium zum Trotz.

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Zusätzlich zum Lehrkräfte-Mangel an der Grundschule Alt-Blankenstein, so die Elternvertreter, komme die unzureichende räumliche Situation am Schulstandort. Neben den – inzwischen angegangenen – Brandschutzmängeln sei der Platz für die außerschulische Betreuung im Gebäude nicht ausreichend, beginnende Umbauarbeiten schritten nicht voran, dazu seien die Toilettenanlagen in schlechtem Zustand und der Digitalisierungszustand „mehr als dürftig“.

„Die Stadt hat sich hier kaputt gespart“

„Die Stadt“, kritisiert Heiko Wendenburg-Holtz, „hat sich hier kaputt gespart.“

Und nun? Christian Heßeler-Kalcker sagt, in einem persönlichen Gespräch nach dem ersten Brandbrief habe Schulamtsrätin Maria Reusch den Eltern für die Schule personelle Verstärkung avisiert. Das bestätigt Reusch auf WAZ-Nachfrage. Seit dieser Woche sei eine weitere Vollzeitkraft an der Grundschule Alt-Blankenstein tätig, im Laufe des Monats solle eine weitere Lehrkraft dort ihren Dienst aufnehmen. Weiter äußern wollten weder sie noch Hattingens Schuldezernent Matthias Tacke sich zu den von den Eltern benannten Problemen – zumindest nicht vor diesem Montag (7.11.). Dann nämlich wollen Reusch und Tacke mit Elternschaft und Schulleitung vor Ort über diese reden.

„Es geht“, so Heiko Wendenburg-Holtz, Kristina Zenz und Christian Heßeler-Kalcker über ihren Eindruck, „dem Anschein nach nun in die richtige Richtung.“