Hattingen. Die Nachfrage nach OGS-Betreuungsplätzen steigt in Hattingen weiter, an einem Schul-Standort soll eine fünfte Gruppe geschafften werden. Details:
Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in der Offenen Ganztagsschule (OGS) bleibt in Hattingen ungebremst. Erstmals mehr als 1000 Kinder haben Eltern dafür für das kommende Schuljahr angemeldet. An allen Schul-Standorten sei es, so Schuldezernent Matthias Tacke, „gut voll“. An einem sollen zudem die Kapazitäten ausgeweitet werden.
100 sogenannte Regelbetreuungsplätze in der OGS gibt es an der Grundschule Holthausen bislang – für das neue Schuljahr sind dort laut Verwaltung indes 116 Mädchen und Jungen für die OGS-Betreuung angemeldet. Um dem aktuellen Anmeldezahlen gerecht zu werden, will die Stadt daher am Schul-Standort Am Hagen schon für das neue Schuljahr eine fünfte OGS-Gruppe schaffen. Nur so könnte sie dabei auch dem Auftrag des Rates von Ende 2019 entsprechen, allen Kindern einen OGS-Platz zur Verfügung zu stellen, die für diese Betreuung angemeldet werden und die städtischen Kriterien erfüllen (alleinerziehend und berufstätig; beide Eltern berufstätig; pädagogische Gründe).
Die räumliche Umsetzung
Folgende räumliche Umsetzung für den Schul-Standort Holthausen schlägt die Stadtverwaltung der Politik für den Schulausschuss am Donnerstag, 12. Mai, dabei vor: Durch die Fertigstellung des Pavillons stehen im alten und im neuen Trakt seit Jahresanfang insgesamt Räume für vier OGS-Gruppen zur Verfügung. Ein ehemaliger OGS-Raum im Hauptgebäude ist dadurch frei geworden. Der wird zurzeit von den aktuell über 40 Kindern in der verlässlichen Vormittagsbetreuung mitgenutzt.
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Zum neuen Schuljahr nun soll in ihm die fünfte OGS-Gruppe einziehen, eine 25-köpfige verlässliche Vormittagsgruppe nur noch einen anderen Gruppenraum im Hauptgebäude nutzen. Weitere 21 Kinder des verlässlichen Vormittags werden in die dann fünf OGS-Gruppen integriert. „Wir lösen damit die strikte Gruppeneinteilung in Kinder des Offenen Ganztags und der verlässlichen Vormittagsbetreuung auf“, sagt Schuldezernent Tacke. „Die OGS-Gruppen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage, „würden dann in der Zeit der fünften bis siebten Stunde überbelegt. Da in dieser Zeit die Hausaufgaben in Klassenräumen gemacht werden, einige der OGS-Kinder Mittagessen oder die höheren Jahrgänge noch im Unterricht sind, könnte die Überbelegung innerhalb der Stammräume aber gut ausgeglichen werden.“
Finanzieller Mehraufwand ist für 2022 gedeckt
Der finanzielle Mehraufwand für die fünfte OGS-Gruppe (gut 18.000 Euro) sei dabei für 2022 gedeckt.
Anmeldezahlen: OGS und verlässliche Vormittagsbetreuung
Von den rund 1800 Grundschülerinnen und -schülern des Schuljahres 2022/23 in Hattingen sind insgesamt 1018 für die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule (OGS) angemeldet. Sie verteilen sich auf die neun Grundschul-Standorte wie folgt (in Klammern die Anmeldezahlen für 2021/2022):
OGS in städtischer Trägerschaft: Alt-Blankenstein 84 (63); Bredenscheid 59 (53); Holthausen 118 (105); Niederwenigern 151 (1379; OGS in freier Trägerschaft: Bruchfeld 146 (156); Erik-Nölting 115 (98); Heggerfeld 116 (101); Oberwinzerfeld 149 (146); Weiltor 80 (80).
Für die verlässliche Vormittagsbetreuung angemeldet wurden für das kommende Schuljahr (2021/2022 in Klammern): Alt-Blankenstein 56 (39); Bredenscheid 25 (28); Holthausen 46 (42); Niederwenigern 44 (39); Bruchfeld 54 (61); Erik-Nölting 24 (17); Heggerfeld 35 (35); Oberwinzerfeld 51 (41); Weiltor 20 (17).
Susanne Bergmann, Leiterin der Grundschule Holthausen, sagt, sie persönlich sei zwar „nicht gerade glücklich mit dieser Lösung“, befürchtet, dass es zeitweise „sehr voll wird in den einzelnen Gruppen“. Das Schlimmste aber, so Bergmann, „wäre es, wenn wir Familien, die Bedarf an einer Betreuung haben, absagen müssten“.
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Insbesondere angesichts der „explodierenden Anmeldezahlen und des weiter steigenden Betreuungsbedarfs“ hätte sich Bergmann aber eine ausbaufähigere Lösung gewünscht – etwa die Aufstockung des neuen Pavillons um eine weitere Etage. Schuldezernent Tacke indes erteilt derlei Ideen eine klare Absage. So bedeute eine Baumaßnahme im laufenden Betrieb eine vorübergehende Nutzungseinschränkung. Vor allem aber ist er der Meinung, dass – gerade auch mit Blick auf den ab 2026 in Kraft tretenden OGS-Rechtsanspruch – „Schulgebäude langfristig in ihrer Ganzheit in die Nutzung gebracht werden müssen. Von morgens bis abends“. Durch multifunktionale Raumnutzungen.
Vorüberlegungen, wie Hattingen den Rechtsanspruch erfüllen kann
Es gebe, so Tacke, seitens der Stadt auch bereits Vorüberlegungen, wie Hattingen diesen Rechtsanspruch erfüllen könne. Für die Erarbeitung konkreter Konzepte wolle man indes noch abwarten, wie konkrete Vorgaben der NRW-Landesregierung aussehen.