Hattingen. Wegen der Energiekrise informieren sich Menschen in Hattingen über Solar- und Photovoltaik-Anlagen. Was Firmen sagen, wie lang die Wartezeit ist.

Acht Mal so viele Anfragen nach Solaranlagen, so genannte Photovoltaik-(PV)-Anlagen, und Wärmepumpen verzeichnen die Stadtwerke Hattingen im Vergleich zum Jahr 2020. Die hohe Nachfrage kann derzeit in Hattingen kaum gedeckt werden, die Wartezeiten sind lang – egal, wo Kunden nachfragen.

Gleichzeitig zur hohen Nachfrage „bremsen uns Lieferschwierigkeiten sowohl von PV-Modulen als auch von Wärmepumpen in der Umsetzung dieser Anfragen aus“, sagt Steven Scheiker, Leiter Markt und Vertrieb bei den Stadtwerken Hattingen. Die Folge: Die Stadtwerke vereinbaren aktuell keine Beratungstermine mehr, vermerken aber Kunden, die Interesse an einer Solaranlage oder Wärmepumpe haben. „Wann sich die Lage entspannen wird, können wir aber leider nicht absehen.“

Lange Wartezeiten in Hattingen für Wärmepumpen und Solaranlagen

Das Thema beschäftige derzeit die gesamte Branche. Das bestätigen andere Anbieter wie die AVU. Beratung gibt es zwar, aber wegen der hohen Nachfrage können Termine für die Montage von PV-Anlagen erst wieder ab 2023 angeboten werden. AVU-Sprecher Jörg Prostka: „Es gibt lange Lieferzeiten für Wechselrichter.“ Die wandeln den Gleichstrom der PV-Anlage in Wechselstrom um.

Steven Scheiker, Markt und Vertrieb, erklärt, wie lang die Wartezeiten für Wärmepumpen und Solaranlagen sind.
Steven Scheiker, Markt und Vertrieb, erklärt, wie lang die Wartezeiten für Wärmepumpen und Solaranlagen sind. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Mit sechs bis 18 Monaten benennt die Sonnenschein KG die Wartezeit für Wärmepumpen. Bei Frank Schwätzer GmbH warten Wärmepumpen-Interessierte derzeit sechs bis zwölf Monate auf eine solche Anlage. Meist hätten die Kunden Verständnis für die Wartezeiten.

Pelletheizungen sind nicht mehr stark nachgefragt

Pelletheizungen indes seien nicht mehr stark nachgefragt, weil die Belieferung mit Pellets ein Problem sei. Es gebe nicht so viele Pelletwerke – und die Förderungen dafür seien zurückgefahren. Auch Prostka sagt: Die Pelletpreise seien hoch und „diese Anlagen benötigen mehr Betreuung und Wartung als beispielsweise eine Gasheizung“.

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Wer wissen will, ob sich sein Haus für eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage eignet, der kann sich auf der Homepage solare-stadt.de/hattingen informieren. Dort sind die einzelnen Häuser im Solarkataster – man kann sie per Adresse abfragen – ausgezeichnet als gut geeignet, geeignet, bedingt geeignet und nicht geeignet. Es gibt die Möglichkeit, sich eine Anlage konfigurieren lassen, sowie Tipps und Hinweise zur Planung.

Bürger-Energie-Genossenschaft BEG-58 erhält vermehrt Anfragen

An Solaranlagen Interessierte und jene, die mit sauberer Technik heizen möchten, wenden sich inzwischen vermehrt an die Bürger-Energie-Genossenschaft BEG-58 mit Fragen zu Solaranlagen. „Wir wissen noch nicht recht, wie wir damit umgehen sollen. Natürlich informieren wir gern, weil wir ja auch wollen, dass sich Menschen mit dem Thema beschäftigen, aber das nimmt uns die Zeit für die normalen Projekte“, sagt Rolf Weber von der BEG-58.

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Die möchte die Energiewende vorantreiben, indem sie PV-Anlagen auf Dächern in der Region baut und betreibt. Weber berichtet, dass die BEG-58 in den vergangenen eineinhalb Jahren 150 Mitglieder dazu gewonnen hätte. „Davor hatten wir in zehn Jahren 400 gewonnen.“ Auch aus Hattingen sind viele dabei. Insgesamt 17 Anlagen betreibt die BEG-58 in Hattingen. „Wir arbeiten hier mit der HWG zusammen“, so Weber. Wer Mitglied der Genossenschaft werden möchte, bezahlt 500 Euro. 13 Prozent der Gesamtanlagen finden sich auf Hattinger Dächern.