Hattingen. Die Tafel schränkt ihr Angebot in Welper, Winz-Baak und Haßlinghausen ein. Es fehlen Lebensmittel. Das hat auch Auswirkungen auf die Hauptausgabe

Nach dem Aufnahmestopp muss die Hattinger Tafel ihr Angebot weiter einschränken. Die Außenstellen in Welper, Winz-Baak und Haßlinghausen sind jetzt geschlossen. Dort können Bedürftige keine Lebensmittel mehr abholen. Und auch an der Hauptstelle an der Nordstraße muss die Ausgabe rationiert werden.

„So leid es mir tut, wir können die Ausgaben derzeit nicht bedienen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Sotzek. Neben der Hauptausgabe in der Hattinger Innenstadt können Bedürftige normalerweise auch dienstags im Gemeindehaus in Winz-Baak, mittwochs im Paul-Gerhardt-Haus in Welper und freitags im Jugendtreff in Haßlinghausen Lebensmittel abholen.

Warenlieferungen bleiben aus

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Derzeit sei der Warenfluss aber sehr schlecht, erklärt Jürgen Sotzek. Das betreffe nicht nur bestimmte Produktgruppen, sondern die ganze Palette der Lebensmittel. Auch an der Nordstraße 16, wo montags, mittwochs und freitags jeweils von 11.30 bis 12.30 Uhr volle Tüten ausgegeben werden, wird inzwischen rationiert. „Wir schauen, dass jeder, der kommt, wenigstens ein Mal pro Woche versorgt werden kann“, betont Sotzek.

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Ein Aufnahmestopp gilt bei der Hattinger Tafel bereits seit Anfang Juni. Durch den Ukraine-Krieg ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Schon damals berichtete der Geschäftsführer von etwa 100 Flüchtlingen, die auf die Angebote zurückgreifen müssten. Dazu kommen etwa 400 Hattinger Haushalte, die regulär mit Waren versorgt wurden. Täglich erhält die Tafel auch jetzt neue Anfragen. Es kommen auch immer wieder neue Zuwanderer auf der Suche nach Hilfe. „Aber auch die können wir nicht versorgen“, erklärt Sotzek.

Auf Spenden angewiesen

Zu den ausbleibenden Warenlieferungen kommen die gestiegenen Betriebskosten. „Abgaben müssen wir wie jeder Betrieb auch zahlen. Aber im Gegensatz zu Wirtschaftsbetrieben, die Einnahmen haben, sind wir auf Spenden angewiesen.

Spendenkonto der Tafel

Die Tafel in Hattingen ist auf Spenden angewiesen. Gespendet werden kann durch eine Mitgliedschaft mit einem Mindestbetrag von 30 Euro pro Jahr, durch eine einmalige oder regelmäßige Spende beziehungsweise als Fördermitglied.

Das Spendenkonto der Hattinger Tafel: Sparkasse Hattingen, IBAN: DE14 4305 1040 0000 0751 27, BIC: WELADED1HTG.

Erreichbar ist der Verein telefonisch unter 02324 707792 oder per E-Mail an . Die Ausgabestelle befindet sich an der Nordstraße 16 in Hattingen.

Und die Spendenbereitschaft ist aktuell eher gering. Jürgen Sotzek versteht das: „Die Menschen haben Angst und legen jeden Pfennig zurück“. Der Tafel bereitet das dennoch Probleme. Noch sei der Bestand nicht gefährdet, doch die aktuelle Situation frustriert nicht nur die Kunden, sondern auch die Verantwortlichen.

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2015 hatte der Verein wegen finanzieller Engpässe um seine Existenz gerungen. Damals war es mit Hilfe von Sponsoren gelungen, die wichtige Arbeit zu retten und das Angebot aufrecht zu erhalten. Nun muss es zumindest eingeschränkt werden.

Wiedereröffnung bei Besserung

Wie lange die Außenstellen geschlossen bleiben müssen, ist nicht absehbar. „Wenn die Lage besser wird, wollen wir sie natürlich wieder öffnen“, betont Sotzek. Wann das sein wird, steht indes in den Sternen. „Wichtig ist jetzt, dass wir den Standort hier halten können“, sagt er mit Bezug auf die Ausgabe an der Nordstraße.

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