Hattingen/Sprockhövel/Witten. Streiten kann er, ja, aber immer im Sinne von sozial Benachteiligten. Jochen Winter hört nun als Awo-Geschäftsführer auf. Vielen wird er fehlen.
Jochen Winter hat die Awo im Ennepe-Ruhr-Kreis groß gemacht. Er ist der kühle Kopf mit klarer Kante, wenn es darum geht, Missstände offenzulegen und die Politik zum Handeln aufzufordern. Er ist stets um den sozialen Zusammenhalt bemüht, für Jung und Alt ein beliebter Ansprechpartner. Ob er in seinem Ruhestand nun auch Ruhe hat?
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„Die Awo verliert einen Tausendsassa“, so Landrat Olaf Schade bei der Verabschiedung von Jochen Winter auf der Henrichshütte nach 32 Jahren als Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Ennepe-Ruhr.
Von 270 auf heute 1350 Awo-Mitarbeitende
Ein paar Zahlen: Bei Winters Dienstbeginn gab es 270 Mitarbeitende, heute sind es 1350. Der jährliche Umsatz liegt längst im zweistelligen Millionenbereich, es gibt Kitas und Senioreneinrichtungen – und insgesamt 24 Ortsverbände.
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Aber: „Die Awo EN ist kein profitorientiertes Großunternehmen, sondern ein Wohlfahrtsverband – tief verwurzelt in der Arbeiterregion“, betont der Hattinger Schade.
Erste Schritte: Motorradrockern und Drogenberatung
Im Jahr 1990 hatte der Sozialpädagoge Winter nach ersten beruflichen Erfahrungen in der Begleitung von Motorradrockern und in der Drogenberatung die Geschäftsführung bei der Awo übernommen. „Die Werte der Awo – Freiheit, Gleichheit, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität – sind ihm wichtig“, stellt Michael Scheffler, Vorsitzender des Awo-Bezirksverbandes Westliches Westfalen, heraus.
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Jochen Winter selbst bedankt sich bei allen für „Rückhalt und Zuspruch“. „Wir haben uns gehauen wie die Kesselflicker. Aber hinterher konnten wir uns immer wieder in die Augen sehen“, sagt er über die erlebte Streitkultur im Zusammenhang mit vielen sozialen Themen. Er sei Erleichterung, dass er jetzt mehr Ruhe hat – „aber viele Menschen werden mir fehlen“.