Hattingen. In Hattingen auf der Hütte gab’s alte VW und Porsches beim Hoffmann Speedster Classic Day zu bestaunen. Und die Geschichten der Kultauto-Besitzer
Laute Motorengeräusche sind zu hören, Nummernschilder aus der ganzen Republik zu sehen: Auf der Henrichshütte beim ersten „Hoffmann Speedster Classic Day“ präsentieren sich VW-und Porsche-Oldtimer von ihrer besten Seite. Die Kultautos wecken bei den Anwesenden dabei jede Menge nostalgische Gefühle – schöne Geschichten über „Schrotti“ und Co., die teils bei der Fahrt der Kultautos über den roten Teppich präsentiert werden, gibt’s außerdem.
Ein VW-Käfer war sein erstes Auto
Bei der Premieren-Veranstaltung auf der Hütte am Sonntag dabei sind zum Beispiel Uwe (58) und Beate (59) Bronneberg, die mit ihrem VW-Käfer aus dem Jahr 1975 am Classic Day teilnehmen. „Ein Käfer war mein erstes Auto“, erzählt Uwe Bronneberg. Als Fahrzeuglackierer hat er in seinem Berufsleben viele Fahrzeuge aufbereitet und verkauft. Darunter auch viele VW. „Unseren haben wir dann vor über 20 Jahren auf dem Schrottplatz gefunden“, verrät seine Frau. Aus diesem Grund wurde der blaue Käfer liebevoll „Schrotti“ getauft.
Der Namensgeber
Der erste Hoffmann Speedster Classic Day auf der Henrichshütte in Hattingen fand anlässlich des diesjährigen 35-jährigen Bestehens von Hoffmann Speedster statt.Hoffmann Speedster ist ein Fachhändler für Ersatzteile rund um alle nostalgischen VW Modelle und Porsche Oldtimer in Viersen.
Bronnebergs VW-Käfer ist dabei nicht das einzige Fahrzeug mit einem Spitznamen. Auch der Käfer von Hans-Jürgen Wallbaum (62) hat einen: „Rosti“. „Ich habe ihn schon 20 Jahre, auch noch einen zweiten in der Garage“, sagt der Duisburger. Restauriert ist bisher aber nur „Rosti“. „Neben der Zeit muss schließlich auch das Geld passen.“
Original-Teile zu verbauen, hat seinen Preis
Das bestätigen auch Peter (56) und Gerlinde (54) Rademacker aus Selm. Ihr eigener Käfer gehört seit fast 20 Jahren zur Familie. „Wenn man Original-Teile verbaut, kann eine gebrauchte Stoßstange schon mal 400 bis 500 Euro kosten“, sagt er. Und doch ist die Vorfreude auf den fertigen Wagen riesig. „Unser Enkel fragt jetzt schon, wann wir dann eine Runde drehen.“
„Man sieht hier einfach die Liebe, die hinter den Fahrzeugen steckt“, findet derweil Lothar Dolenski (Mitte 60). Sein eigener Oldtimer, ein 911er Porsche von 1980, war damals ein Jugendtraum. „Da habe ich so lange gespart, bis ich ihn mir leisten konnte“, erinnert sich der Kfz-Meister.
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An diesem Sonntag ist er aber nur ein Besucher des Treffens historischer Volkswagen und Porsches. „Nach einem Kabelbrand ist der Wagen in der Werkstatt.“ Ein Spezialist soll die Brandschäden an seinem Oldtimer gezielt beheben.
Liebhaber-Veranstaltung für Fans und Fahrer der VW- und Porsche-Kultautos
Die Liebhaber-Veranstaltung für Fans, Fahrer und Freunde der VW- und Porsche-Kultautos ist an diesem Sonntag für VW Käfer, Karmann-Ghia, Porsche 911/912, VW Bus, VW Golf 1-3, VW 181, Porsche 356 und allen anderen Modelle bis zum Baujahr 1980 geöffnet. Und so zeigt auch VW-Bus-Besitzer Rolf Alard (65) seinen T2 – aus dem Jahre 1966.
Mit Kühlschrank und Kaffeemaschine ausgestattet ist Alard seit über 40 Jahren mit dem VW-Klassiker auf Tour. „Nach langer Suche habe ich ihn damals für 2000 D-Mark bei einem Gebrauchthändler gekauft“, so der Troisdorfer. Mit seinem Wagen ist er bereits in ganz Europa gewesen, aber bis dahin war es ein langer Weg. „Irgendwas klapperte immer und natürlich hat der Wagen auch seine Wanderbaustellen, aber das darf nach so vielen Jahren auch sein.“
Hinter liebevoll gepflegten Motorhauben verstecken sich beim Classic Day dabei noch viele weitere individuelle Geschichten. Die alle eins verdeutlichen: die Liebe zu den alten Fahrzeugen. Oder wie Uwe Bronneberg es formuliert: „Man ist einfach Auto-verstrahlt.“
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