Hattingen. Klara Pavic von Hattingens Gymnasium Holthausen hat das Abi geschafft. Was sie über Lernen in Corona-Zeiten sagt, was sie an Schule ändern würde.

Wer Klara Pavic (18) nach ihrem Berufswunsch fragt, dem antwortet die Abiturientin am Gymnasium Holthausen dies: „Ich würde später gern einmal politisch in einer Organisation arbeiten – zum Beispiel im Schulministerium. Dort könnte man für die Schülerinnen und Schüler noch einiges verbessen.“

Mit viel mehr Förderangeboten Potenziale von Schülern entwickeln

Schulen, betont sie, müssten in der Breite „noch viel stärker auf die Individualität des Einzelnen eingehen“. Gerade für Mädchen und Jungen, die im häuslichen Umfeld keine oder nur wenig Unterstützung hätten, bedürfe es noch viel mehr an Förderangeboten, um deren Potenziale zu entwickeln. Schlussfolgerungen, die Klara Pavic aus dem regelmäßigen Austausch mit Verwandten und Freunden im Ruhrgebiet gewonnen hat.

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Persönlich hat die Tochter einer alleinerziehenden gebürtigen Kroatin Schule zum Glück so aber nicht erlebt. Außerdem sagt Klara Pavic, das Gymnasium Holthausen sei „eine tolle Schule“. In der sie sich über den Unterricht hinaus immer wieder intensiv eingebracht hat: Bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen des Schulzentrums an der Lindstockstraße 2018 etwa, bei den Tagen der offenen Tür für die künftigen Fünftklässler, bei den Planungen der Abiturfeier ihrer Stufe. Und als Cellistin im Schulorchester.

Die Zeit in der Oberstufe war für sie insgesamt mit viel Stress verbunden

Einen hervorragenden Notendurchschnitt von 1,3 hat sie im Abitur übrigens geschafft – und nach den Prüfungen in ihren vier Abiturfächern Geschichte, Englisch, Biologie und Deutsch festgestellt, dass sie sich im Vorfeld „etwas zu viel Kopf gemacht hat“. Die Zeit in der Oberstufe, sagt die 18-Jährige, „war für mich dabei insgesamt schon mit viel Stress verbunden, gerade auch, weil man wegen Corona zeitweilig ganz anders lernen musste als bis dahin gewohnt“. Den Distanzunterricht fand Klara Pavic dabei nicht wirklich schön. „Ich persönlich mag es nicht so sehr, die ganze Zeit allein zu Hause zu sitzen und zu lernen, profitiere eher vom Austausch mit anderen, vom direkten Kontakt.“

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Aktuell übrigens absolviert Klara Pavic ein zweimonatiges Praktikum bei der Stadt Hattingen, lernt im Bereich Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik unter anderem den Umgang mit Dokumentationen und Verwaltungsarbeit kennen. Ab Oktober dann möchte sie Sozialwissenschaften studieren, „am liebsten irgendwo in der Nähe“.

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Ihre Heimatstadt Hattingen, in der sie sich sehr wohl fühlt, verlassen, um die Schulwelt zu verbessern, kann sie später schließlich immer noch.

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