Hattingen. Ein Praktikum haben zwei Schülerinnen des Gymnasiums Holthausen im Mukkeklub Hattingen absolviert. Was dabei herausgekommen ist.
Schülerpraktika sind langweilig? Annabell Kampe und Klara Pavic (beide 16) haben da ganz andere Erfahrungen gemacht, Während ihres zweiwöchigen Praktikums im Mukkkeklub in Welper erlebten die zwei Holthauser Gymnasiastinnen nämlich hautnah mit, was in Sachen Musik beruflich alles möglich ist. Und sie drehten sogar ihr erstes eigenes Video.
Klara und Annabell mögen beide Musik, die eine spielt Cello, die andere Klavier, entdeckte während der zwei Praktikumswochen zudem wieder ihr Interesse am Gitarrespielen. Akustik oder E: Annabell konnte im Mukkeklub dabei beides ausprobieren. Denn: Instrumente gibt es dort in Hülle und Fülle.
Mukkeklub-Gründer: Den Mädels freie Hand gelassen
Zu Beginn des Praktikums überlegten Klara und Annabell zudem gemeinsam mit Julian Cassel und Henning Leise, den Gründern des Mukkeklubs, was sie in den zwei Wochen machen möchten, in welche Bereiche dieser etwas anderen Musikschule sie hineinschnuppern wollen. „Wir haben den Mädels freie Hand gelassen. Ihnen nicht vorgeschrieben, wann sie zu kommen und zu gehen haben“, so Cassel. Diese Freiheiten, so die Idee, sollten die Jugendlichen nutzen lernen.
Und das taten Klara und Annabell. Sie setzten ihre Idee eines selbstgedrehten Promo-Videos für den Mukkeklub in die Tat um. Die einzelnen Szenen filmten die zwei dabei mit ihren Smartphone-Kameras. „Wir schauten uns die Unterrichtsstunden an“, erzählt Klara, „interviewten Julian und Henning. Und wir machten unseren eigenen Beat fürs Video.“
Keine Vorerfahrungen im Drehen und Schneiden von Videos oder dem Kreieren von Beats
Weder Klara noch Annabell hatten dabei vorher Erfahrung im Drehen und Schneiden von Videos oder dem Kreieren von Beats. „Wir haben ihnen gezeigt, welche Programme wir benutzen, haben sie dann aber machen lassen“, verrät Leise. Alles Weitere haben sich die beiden selbst erarbeitet. Das sei anfangs gar nicht so leicht gewesen, „ich bin nicht so technikaffin“, gesteht Klara. Sie schauten sich Erklärvideos im Internet an, fragten Freunde, die schon mit den Programmen gearbeitet haben, um Rat.
Und waren am Ende so begeistert von ihrem Projekt, dass sie gar nicht zu sagen wissen, wie viele Stunden sie denn nun in die Produktion investiert haben: „Man verliert sich so sehr darin, dass man gar nicht auf die Zeit achtet.“
Beim Beat sollte ein Sommergefühl rüberkommen
Den Beat gestalteten Klara und Annabell als Hintergrundmusik fürs Video. „Es sollte ein Sommergefühl rüberkommen“, sagt Annabell. Mit einem sogenannten Launchpad und einem Keyboard, beide an den PC gekoppelt, entwickelten die Schülerinnen schließlich einen Melodie, die in Endlosschleife zum gut zwei Minuten langen Video läuft. Eigentlich sei das zu lang für einen Instagram-Post, meint Hennig Leise. Dennoch bleibe das Video unverändert. Wer es begutachten möchte: Es ist ab sofort bei Facebook, auf der Homepage des Mukkeklubs und über den Account von Instagram-TV zu sehen. Apropos Instagram: Über den Social-Media-Auftritt des Mukkeklubs ließen Klara und Annabell ihre Follower auch an ihren Praktikumserlebnissen teilhaben.
Beide können sich gut vorstellen, später auch beruflich Richtung Musik zu gehen
Ihr Fazit nach den zwei Wochen? Beide sagen, sie könnten sich gut vorstellen, später auch beruflich Richtung Musik zu gehen. Klara hat sogar schon ganz konkrete Vorstellungen: „Musikjournalismus fänd ich toll.“ Hineinschnuppern in diesen Bereich möchte sie dann – bei ihrem nächsten Praktikum.
>>> DER MUKKEKLUB
Im Mukkeklub – einer etwas anderen Musikschule - an der Marxstraße 97b geben professionelle Musiker Unterricht für Gitarre, Schlagzeug, Bass, Gesang, Keyboard, Klavier und Beats. Das Augenmerk liegt dabei auf Pop- und Rockmusik. Neben Einzelunterricht proben die Schüler auch in Bandformation.
Gegründet wurde der Mukkeklub im Januar 2016 von Julian Cassel (36) und Henning Leise (35). Anfangs unterrichteten fünf Musiker, heute sind es elf