Hattingen. Im Schwimmunterricht im Hattinger Hallenbad melden die Trainer der DLRG plötzlich durchgefrorene Kinder. Ursache könnte eine Sparmaßnahme sein.

„So viele blaue Lippen hatten wir früher nicht.“ In den Seepferdchen-Kursen der DLRG in Hattingen herrscht frostige Stimmung: Andreas Wilmer, Leiter des Bereichs Schwimmausbildung bei der DLRG Hattingen-Süd, berichtet von durchgefrorenen Kindern. Jetzt ziehen die Schwimmtrainer die Konsequenz.

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Vor allem aus den Schwimmkursen mit den Vier- bis Sechsjährigen melden die Trainer der DLRG Hattingen-Süd, dass die Kinder nach kurzer Zeit blaue Lippen bekommen. „Nach einer Viertelstunde schicken wir sie schon unter die warme Dusche. Das war früher nicht so“, erzählt Andreas Wilmers.

Große Kälte-Probleme bei Seepferdchen-Kursen

Neue Kurse für Schwimmanfänger

Die DLRG Hattingen/ Blankenstein wird nach den Sommerferien neue Schwimmlernkurse anbieten. Geplant ist ein Kurs montags im Schwimmbecken der Erik-Nölting-Schule in Welper und ein anderen mittwochs im Hallenbad in Holthausen. Zuletzt hatte die DLRG Hattingen/ Blankenstein keinen „Seepferdchen“-Unterricht in Holthausen. Zur Kälte-Problematik kann sie deshalb nichts sagen.

Die neuen Kursangebote sind ab 20. Juni über die Internetseite hattingen.dlrg.de buchbar. Mitglieder der DLRG werden vorab per Newsletter über die neuen Kurse informiert, aber auch Nicht-Mitglieder können sich anmelden.

Die DLRG Hattingen-Süd bietet ebenfalls regelmäßig Schwimmlernkurse an.

Die Jüngsten hätten wenige Reserven und reagierten deshalb besonders schnell auf kaltes Wasser. Dann seinen sie nicht mehr aufnahmefähig. „Bei des Sechs- und Siebenjährigen geht es schon besser und ab acht Jahren können die Kinder problemlos durchhalten“, sagt der Trainer. Nachgemessen habe man die Temperatur nicht, doch die DLRG wünscht sich ein bis zwei Grad Celsius mehr im Becken.

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In vielen Bädern der Region wurde angesichts steigender Energiekosten die Wassertemperatur gesenkt. In Hattingen fiel der Warmbadetag im Hallenbad in Holthausen weg. Darüber hinaus sei an der Wassertemperatur aber nichts verändert worden, betont die Stadt auf Nachfrage. Weder im Hallenbad, noch in den Lehrschwimmbecken sei die Temperatur gesenkt worden und das auch derzeit nicht geplant.

Nachwirkungen des Warnbadetags

Die betroffenen Schwimmkurse finden am Montag statt. Dass der entfallene Warmbadetag am Samstag Grund für die zitternden Kinder ist, glaubt Andreas Wilmer aber nicht: „Sonntags haben wir die Nachwirkungen vom Warmbadetag noch gespürt, aber es ist unwahrscheinlich, dass das bis montags wirkt.“ Samstags war die Wassertemperatur von 27 auf 30 Grad Celsius angehoben worden.

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Die Stadt erklärt, dass sich das Wasser in dem etwa 910 Kubikmeter großen Becken erfahrungsgemäß sehr langsam abgekühlt habe. So seien auch am Sonntag nach dem Warmbadetag noch knapp 30 Grad Celsius gemessen worden. Am Montag habe die Temperatur immer noch um die 29 Grad betragen.

DLRG zieht mit Schwimmlernkursen ins Rauendahl

Seitdem das Bad nach umfangreichen Sanierungsarbeiten seit Ende April wieder geöffnet ist, bleibt die Temperatur konstant bei 27 Grad Celsius. Das werde automatisch eingestellt und dreimal täglich per Hand überprüft, sagt Stadtsprecherin Jana Golus.

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Die DLRG zieht mit den Seepferdchen-Kursen nun dennoch die Konsequenz. Der Schwimmunterricht soll ab sofort nicht mehr in Holthausen, sondern im Lehrschwimmbecken im Rauendahl stattfinden. Da das kleiner sei, hoffen die Trainer auf etwas mehr Wärme. Das Lehrschwimmbecken im Rauendahl ist mit 16 Metern Länge und nur maximal 1,80 Metern Tiefe das kleinste.