Hattingen. Wer E-Wagen einiger deutscher Autobauer und Ladegeräte kaufen möchte, kann auch in Hattingen leer ausgehen. Die Gründe für die Lieferengpässe:

Sowohl bei den Wallboxen, mit denen man E-Autos auflädt, als auch bei den Fahrzeugen selbst kommt es derzeit zu erheblichen Lieferengpässen. In Folge von Corona haben Chip-Hersteller aus China die Produktion der Bauteile massiv gedrosselt, die für die Ladetechnik, als auch die Wagen notwendig sind. Das bekommen die heimischen Verbraucher zu spüren.

Kunden aus Hattingen bestellen Ladegeräte noch vor dem Kauf des Autos

Die Wallboxhersteller müssen die Kunden vertrösten, es kann Monate dauern, bis sie die Geräte anfertigen können, so AVU-Sprecher Jörg Prostka. Inzwischen lägen bei der AVU bereits Bestellungen von Verbrauchern vor, die noch gar kein E-Auto haben.

Öffentliche Fördergelder hatten in den vergangenen Monaten den Verkauf der Boxen (Kosten samt Installation zwischen 1000 und 2000 Euro) angekurbelt. Derzeit liegen die Programme allerdings wieder auf Eis. Vor dem Kauf der Ladegeräte ist es aber dennoch immer ratsam sich zu erkundigen, ob es nicht doch Zuschüsse gibt oder ob andere Finanzhilfen möglich sind.

Gesetzgeber hat Rechte der Mieter gegenüber Vermietern gestärkt

Positiv auf die Vermarktung der Ladegeräte dürfte sich auch eine gesetzliche Änderung ausgewirkt haben. Der Gesetzgeber hat die Rechte von Mietern gegenüber dem Vermieter gestärkt, wenn er eine Wallbox anschaffen will. Durch das jetzige Wohnungseigentumsgesetz bestehen verbesserte Voraussetzungen, wenn ein E-Auto-Besitzer die Ladegeräte installieren lassen möchte.

Wer sich schließlich einen Elektrowagen zulegen möchte, denn immerhin locken hier Zuschüsse, kommt ebenfalls nur bedingt zum Zuge. „Gerade die deutschen Autobauer haben durch den Chipmangel die Produktion massiv eingeschränkt“, so Detlef Peter Grün von der Kfz-Innung Hagen/Ennepe-Ruhr. Davon seien zwar ebenso kraftstoffbetriebene Modelle betroffen, aber im besonderen Maße auch E-Fahrzeuge. Etwas anders sehe das bei asiatischen Autobauern aus, die seien in deutlich geringerem Maße betroffen. Bei exklusiveren Modelle könne es allerdings schon mal hapern.

Nach Angaben des EN-Kreises vom Februar hat sich die Zahl der reinen Elektro-Wagen verdoppelt, wenngleich auf eher niedrigem Niveau. Bei einem Gesamtbestand von kreisweit 261.000 Fahrzeugen lag der Anteil der Autos mit E-Antrieb Ende des vergangenen Jahres bei 2522.