Berlin. Ab 2023 müssen an Ladestationen für Elektro-Autos EC-Kartenlesegeräte angebracht werden. Warum das trotz aller Kritik sinnvoll ist.
Die Verkehrswende in Deutschland ist in vollem Gange. Ein Autobauer nach dem nächsten verkündet den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. Die Elektromobilität wird Deutschlands Straßen in Zukunft prägen.
Wer sich aber ein E-Auto anschaffen möchte, der will den Komfort, der ihm bisher vom Verbrenner geboten wurde, nicht missen. Dazu gehört ein gutes Tankstellennetz im In- und Ausland mit transparenten Preisen und einheitlichen Bezahlmöglichkeiten.
Elektroautos: Wettbewerb muss erhalten bleiben
Mit dem Beschluss des Bundesrates, ab Juli 2023 Ladesäulen verpflichtend mit Kartenlesegeräten auszustatten, kommt man bei den E-Autos der Einheitlichkeit ein Stück näher.
Derzeit herrscht beim Laden noch Chaos. Hunderte Tarife, intransparente Kostenstrukturen, mal Jahresabos, mal Sofortzahlungen. Wer seinen Stromer lädt, hat die Qual der Wahl. Das muss per se nicht schlecht sein.
Im Gegenteil. Es ermöglicht Wettbewerb und die Chance, dass sich die beste Technik, die nutzerfreundlichste App, das beste Bezahlmodell durchsetzt. Dieser Wettbewerb wird in Zukunft erhalten bleiben.
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Kritik aus der Industrie
Die Autobauer und die Energiewirtschaft fürchten aber die zusätzlichen Kosten, die der Einbau der Kartenlesegeräte bedeutet.
Diese Kosten sind aus ihrer Sicht unnötig, da schon heute kaum noch jemand per Karte bezahlt, argumentieren sie.
Bei der Verkehrswende müssen alle mitgenommen werden
Wer sich bereits ein Elektroauto angeschafft hat, ist häufig offen für neue Technologien, gerne auch digitalaffin und testet sich durch verschiedene Apps.
Die Verkehrswende aber betrifft nicht nur digitalinteressierte Bürgerinnen und Bürger. Sie betrifft auch diejenigen, die die Karte als Zahlungsmittel vorziehen. Oder diejenigen, die ihre Daten nicht in unzähligen Apps hinterlassen wollen. Auch sie brauchen die Chance auf ein einheitliches Zahlsystem. Der neue Standard ist daher sinnvoll.