Hattingen. Unternehmen in Hattingen kontrollieren den 3G-Nachweis ihrer Mitarbeiter im Kampf gegen Corona. Das gelingt gut. Aber es gibt auch Probleme.
In Unternehmen gilt die 3G-Regel. Arbeitgeber in Hattingen müssen sie kontrollieren. Viele erachten sie als sinnvoll. Doch es gibt auch ein Riesenproblem.
„Die Einführung der 3G-Regel ist zum Schutz der geimpften Kollegen sicherlich sinnvoll. Problematisch ist dabei, dass die Schnelltests nur hohe Virenlasten einigermaßen sicher erkennen. Wir haben eine Impfquote von über 92 Prozent. Das erleichtert die Überprüfung und die Dokumentation. Die Impfzertifikate sind alle überprüft und archiviert worden“, sagt Jochen Backwinkel von der Backwinkel GmbH. Die drei Ungeimpften müssten morgens einen gültigen Test vorweisen. „Oder sie können sich zwei Mal pro Woche unter Aufsicht von unserem geschulten Personal vor Arbeitsbeginn testen lassen. Die 15 Minuten, die es bis zur Auswertung der Tests dauert, müssen die Kollegen draußen warten.“
Was Chefs in Hattingen zur Kontrolle der 3G-Regel im Kampf gegen Corona sagen
Seit sechs Wochen gilt bei der Dunker Medizin- und Röntgenprodukte GmbH bereits die 2G-Regel – so wie auch für die Grauzone an der Eickener Straße. „Bei uns sind alle geimpft, in den kommenden zehn Tagen werden wir geboostert“, sagt Dirk Dunker. Zwei Mitarbeiter hätten einer Impfung anfangs skeptisch gegenüber gestanden. Doch die seien in Gesprächen überzeugt worden. Auch wer in die Firma wolle, würde auf 3G überprüft. Für den Co-Working-Space Grauzone sagt Dawid Schäfers: „Wenn einer unserer Bewohner 3G-Events machen möchte, muss er das selbst organisieren.“
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„Es war erst einmal schwierig herauszufinden, was ich als Arbeitgeber genau tun muss“, sagt David Hobrecht von der KBH Hobrecht GmbH. Lediglich zwei seiner Mitarbeiter seien nicht geimpft, müssten sich nach Dienst testen lassen, das Zertifikat vorzeigen. Allerdings ist der Aufwand absehbar: Beide haben sich jetzt impfen lassen. Letztlich sei wohl auch ein Anstoß für die Impfung gewesen, dass für Quarantäne-Zeiten Ungeimpften kein Gehalt gezahlt würde.
Belegschaft bei Wengeler und Dunker ist komplett geimpft
Komplett geimpft ist die Belegschaft bei der Wengeler und Kalthoff Hammerwerke GmbH &Co. KG. „Am 10. Dezember gibt’s die Booster-Impfung für 30 Mitarbeiter vom Werksarzt“, so Friedrich-Wilhelm Wengeler. Die Impfausweise der Mitarbeiter seien kopiert und in der Personal-Akte abgeheftet worden. „Dort bleiben sie aus Datenschutzgründen aber nur bis März 2022.“
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Derzeit laufen bei ihm Bewerbungen. Einen Ungeimpften einzustellen, kommt für Wengeler nicht in Frage. Besucher wie Monteure müssten vor Betreten des Gebäudes ihren 3G-Nachweis erbringen. Ein Riesenproblem allerdings seien die LKW-Fahrer: Sie sprächen oft kein Deutsch, nur ihre Muttersprache. „Wir haben Maskenhinweise überall angebracht. Das klappt, aber von ihnen einen 3G-Nachweis zu bekommen, ist ein dickes Problem.“
Mobiles Arbeiten lässt soziale Kontakte vermissen
Zum Arbeiten daheim sagt Backwinkel: „Mobiles Arbeiten bieten wir, wo es geht, schon lange an. Das wir meistens auch angenommen, besonders wenn zuhause ungestörtes Arbeiten möglich ist. Allerdings will kaum jemand fünf Tage in der Woche mobil arbeiten. Dort fehlen die sozialen Kontakte und auch der berufliche Austausch untereinander kommt zu kurz. Während der Ausbildung macht dauerhaftes mobiles Arbeiten wenig Sinn.“