Hattingen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Stellen in Hattingen, an denen Bürger sich testen lassen können. Doch die Tests werden jetzt weniger gebraucht.

Anfang März sind Corona-Schnelltests als dritte Säule der Pandemiebekämpfung eingeführt worden. In Hattingen war es zunächst eine Apotheke, die das Testen anbot, schnell gesellten sich weitere Apotheken und Arztpraxen dazu. Mittlerweile verfügt die Stadt über vier testende Apotheken, sieben testende Praxen und zusätzliche sieben Testzentren externer Anbieter.

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Zuletzt sind sechs Stellen hinzugekommen

Jüngst hinzugekommen sind die Pinguin-Apotheke am Reschop Carré, die Arztpraxis Erencin an der Arndtstraße 3 sowie das Testzentrum an der Bahnhofstraße 60, das Testzentrum MediCan am Baumarkt Hellweg und zwei Testzentren in den katholischen Gemeindehäusern in Niederwenigern und Blankenstein.

Ob sich Bürgerinnen und Bürger in der Apotheke oder beim Arzt testen lassen oder ein Testzentrum aufsuchen, macht für die Nutzer am Ende wenig Unterschied. In allen drei Fällen gibt es ein bescheinigtes Testergebnis, das – so es negativ ist – beispielsweise einen Friseurtermin ermöglicht oder einfach ein persönliches Sicherheitsgefühl verschafft.

Weniger Nachfrage wegen Notbremse-Regelungen

Zuletzt hatten sich die Betreiber der Testzentren noch über eine relativ hohe Nachfrage gefreut. So berichtete etwa Thomas Mehring, Mitorganisator der Testzentren in Blankenstein und Niederwenigern, noch Ende der vergangenen Woche, dass vor allem bei schönem Wetter viele Menschen zum Test kämen und besonders Eltern von Grundschülern das Angebot in Blankenstein gerne nutzten, um mit der offiziellen Negativ-Bescheinigung die Selbsttests der Kinder in der Klasse zu vermeiden.

Mittlerweile allerdings greift die Bundesnotbremse – und die hat für die Testzentrumsbetreiber einiges verändert. „Die Zahlen brechen natürlich massiv ein“, stellt Mehring jetzt fest. Denn durch das Greifen der Notbremse ist das Terminshoppen (Click&Meet) nun nicht mehr möglich – ergo brauchen die Menschen dafür keine Tests mehr. Schulen sind dank hoher Kreis-Inzidenz wieder im Distanzunterricht – daher schicken die Eltern ihre Grundschulkinder nicht mehr ins Testzentrum. Und weil die Ausgangssperre die Möglichkeiten privater Treffen beschneidet, sind auch aus diesem Bereich weniger Tests gefragt.

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Künftig ist mit weniger Tests zu rechnen

Etwa die Hälfte der Testwilligen sei bislang aus rein privaten Gründen (also ohne Testpflicht-Hintergrund) gekommen, beispielsweise um mit sicherem Gefühl die Oma besuchen zu gehen. Diese Menschen, nimmt Mehring an, werden das Angebot auch weiter nutzen wollen. Die andere Hälfte jedoch bricht weg.

„Keine Ahnung, ob wir nicht nächsten Monat schließen müssen“, sagt der Testzentrumsbetreiber ganz offen. Zwar seien solche Pläne bislang nicht konkret, allerdings zeichne sich die reduzierte Nachfrage bereits jetzt ab und sollten Geimpfte künftig mit Negativ-Getesteten gleichgestellt werden, bräuchten auch sie nicht mehr ins Testzentrum zu kommen.

Auch der Ennepe-Ruhr-Kreis, der die Testzentren beauftragt, geht im Zuge der Notbremse künftig von weniger Tests aus: „Im Vergleich zu vorher ist ein Test jetzt mit weniger Rechten verbunden“, fasst Kreissprecher Ingo Niemann zusammen. „Das kann dazu führen, dass weniger getestet wird.“ Seit dem 9. März war das Angebot der kostenlosen Schnelltests im gesamten Kreisgebiet insgesamt 169.187 Mal genutzt worden. Dabei sind 525 Tests positiv ausgefallen. (Stand: Mittwoch, 28. April).