Hattingen. Aus für die Flüchtlingshilfe Hattingen: Denn die Aktion-Mensch-Förderung endet. Wie viele Geflüchtete noch in Gemeinschaftsunterkünften wohnen.

320 Ehrenamtliche hat die Flüchtlingshilfe des HAZ in Hattingen in den vergangenen fünf Jahren vernetzt, weitergebildet und begleitet. Nun bleiben die Bürotüren ab dem 22. März dicht. „Das Ende kommt nicht überraschend“, sagt Steffanie Bienick, Projektkoodinatorin von der Flüchtlingshilfe.

Der Einsatz der Freiwilligen war nötig: Seit 2015 hat die Stadt 970 zugewiesene Flüchtlinge aufgenommen. Der Höchststand wurde im Januar 2016 mit 850 untergebrachten Geflüchteten erreicht. Derzeit leben 360 Geflüchtete noch in Gemeinschaftsunterkünften.

Das Aus für die Flüchtlingshilfe in Hattingen am 22. März kommt nicht überraschend

„Es war klar, dass es keine weitere Förderung geben würde“, führt Bienick aus. Das 2016 gestartete Projekt Hattinger Flüchtlingshilfe“ von HAZ Arbeit + Zukunft mit Sitz Am Walzwerk war zunächst von der „Aktion Mensch“ für drei Jahre bewilligt worden und erhielt danach eine zweijährige Verlängerung.

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„Einige Freiwillige hatten nur kurz Kontakt zu uns, etwa 90 waren aber von Anfang bis Ende dabei“, erklärt Bienick. Der Austausch sei für die Ehrenamtlichen wichtig gewesen.

Die städtische Abteilung K01 ist jetzt Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen

Künftig zuständig für Fragen der Ehrenamtlichen rund um das Thema Flüchtlingsbegleitung und –betreuung ist die städtische Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration (K01).

„Im Prinzip hat diese Stelle nach und nach schon Aufgaben wie Sozialbetreuung und Vermittlung zwischen Ehrenamt und Hauptamt übernommen“, sagt Bienick.

Zukünftige Ansprechpartner

Zukünftig wird die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration (K01) der Stadt Hattingen für die Anliegen der ehrenamtlich engagierten Bürger ansprechbar sein und Beratung rund um das Thema Flüchtlingsbegleitung und –betreuung anbieten

Ansprechpartnersind: Olaf Jacksteit, 02324 204 3150, E-Mail: oder Sandra Vorkötter, 02324 204 3151, E-Mail:

Olaf Jacksteit von K01 gibt zu bedenken, dass der Helferansturm inzwischen auch nachgelassen habe. „Das war bei der Hilfe für Flüchtlinge wie bei vielen Themen, die plötzlich im Fokus sind: Viele sind bereit, sich zu engagieren. Es gab in den Anfängen 2015/2016 sehr viele Bürger, die helfen wollten.“ So entstand die Idee zur Flüchtlingshilfe. „Inzwischen muss man sagen, dass auch nicht mehr so viele Anfragen kommen. Es gibt auch eine Menge etablierte Angebote.“

Beim Ehrenamtsfrühstück und beim Kochen mit Flüchtlingen vernetzen sich Gruppen

Etabliert hatte sich beispielsweise das Ehrenamtsfrühstück, bei dem Freiwillige „aus unterschiedlichen Organisationen zusammenkommen. Da knüpfen die, die Deutsch-Unterricht für Erwachsene geben, Kontakt zu denen, die sich um Kinder oder Frauen kümmern. Das gibt die Chance zur Verknüpfung.“ Für das Kochen mit Flüchtlingen wünscht sich Bienick, dass es auch ohne Hattinger Flüchtlingshilfe nach Corona weitergeht.

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Durch Fortbildungen, Informationen, Gesprächskreise, Kooperationen mit anderen Stellen konnten ehrenamtliche Angebote weiterentwickelt werden, sagt Bienick.

Die Internetseite der Flüchtlingshilfe mit vielen Informationen ist weiterhin erreichbar

Se weist darauf hin, dass die Webseite der Flüchtlingshilfe www.hattinger-fluechtlingshilfe.de weiterhin bestehen bleibt. Dort ist eine Reihe von Veranstaltungen aufgelistet, die für die ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten relevant sind.

In der Broschüre „Willkommen in Hattingen“ finden Interessierte eine Übersicht über Beratungsstellen, wichtige Ansprechpartner und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Sie liegt weiterhin an Verteilstellen im Hattinger Stadtgebiet aus und kann auf der Webseite der Flüchtlingshilfe heruntergeladen werden.