hattingen. . Hilfe zur Selbsthilfe ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Koordinierungsstelle.

Wie geht’s weiter, wenn das Flüchtlingshilfeprojekt im HAZ (Hattingen Arbeit und Zukunft) zur Koordinierung von Ehrenamtlichen im nächsten Jahr ausläuft? Das wollte der Sozial- und Gesundheitsausschuss bei seiner Sitzung im Rathaus wissen. Dezernentin Beate Schiffer hofft, dass es gelingt, die Ehrenamtlichen bei der Stange zu halten und neue „Einzelkämpfer“ und Gruppenmitglieder zu gewinnen. Inzwischen wisse jeder, was zu tun ist.

Svenja Planko und Steffanie Bienick von der Flüchtlingshilfe erläuterten die Situation ebenso wie Marcel Rudka, Leiter der Abteilung für Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten. Die Fachleute gehen davon aus, dass es noch einige Jahre dauern wird, um Geflüchtete, die hier leben, zu integrieren. Galt es 2015/16 das „Ankommensmanagement“ zu organisieren, geht es jetzt um Integrationsarbeit mit einem hohen Anteil an Beratung und Begleitung.

Zu 172 ehrenamtlichen Helfern hat die Hattinger Flüchtlingshilfe aktuell Kontakt. Viele Ehrenamtliche tummeln sich auf verschiedenen Gebieten, manche regelmäßig, andere sporadisch. Es gibt 32 Paten, die sich um Einzelpersonen oder Familien kümmern, und 47 Sprachförderer. Die Zahl der Kinderbetreuer ist gesunken. Kinder und Jugendliche gehen alle zur Kita oder in die Schule. Im Leistungsbezug gab es 300 Personen aus 36 Nationalitäten.

Die Ausbildung von Gesundheitslotsen ist Ziel in diesem Jahr. Geflüchtete, die schon länger in Hattingen leben und gute Deutschkenntnisse haben, sollen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in Gesundheitsthemen eingearbeitet werden. Sie sollen beantworten können, welcher Arzt wofür zuständig ist, wo man ihn findet und wann die „112“ angerufen werden darf oder muss.

Mit zwei jungen Männern aus Syrien und dem Libanon hat die Flüchtlingshilfe gute Erfahrungen gemacht. Die Schüler des Berufskollegs begleiteten im Rahmen ihres Schulpraktikums Menschen zu Behörden oder zum Arzt. Sie halfen Termine zu organisieren und legten laut Flüchtlingshilfe schnell ihre anfängliche Schüchternheit ab.