Hattingen. Nach und nach starten die Apotheken in Hattingen mit kostenlosen Untersuchungen auf Corona. Ohne Anmeldungen und Raumkonzepte geht es nicht.

Die Vorbereitungen für die Durchführung von Corona-Schnelltests seien „aufwendig und schlimm“, sagen die Apotheker, die jetzt die Tests durchführen dürfen. „Aber wenn es einmal läuft, dass klappt es wie am Schnürchen“, freut sich Nora Klein, Inhaberin der Paracelsus-Apotheke auf der Heggerstraße 29. Sie testet als erste in Hattingen seit vier Tagen die Menschen, die wissen möchten, ob sie coronafrei sind.

Voraussetzung für den kostenlosen Test ist ein Termin, den man sich online seit Montag dieser Woche auch für die Straußen-Apotheke holen kann. Die Termine bekommt man auf den jeweiligen Internetseiten. Jeder, der diese Tests durchführen darf, kann sich selbst sein Partnerunternehmen aussuchen. „Wir arbeiten mit dem Anbieter einer App zusammen, dessen Verfahren sehr einfach und zuverlässig ist“, sagt Nora Klein.

Datenschutz ist gewährleistet

„Man lässt sich auf der Internetseite des Testers einen Termin geben, auf der auch schon Fragen zur Person beantwortet werden müssen, damit es nachher reibungslos klappt“, sagt die Apothekerin. Konform mit dem Datenschutz würden die persönlichen Daten, inklusive einiger Gesundheitsfragen, an die Apotheke übermittelt.

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„Dann kommt man maximal fünf Minuten vorher zu uns, wird kurz getestet und kann wieder gehen. Getestet wird mit einem Stäbchen tief in der Nase.“ Das Ergebnis bekommt man maximal eine dreiviertel Stunde später aufs Handy, auf den Computer oder holt es an Ort und Stelle ab.

Die Voraussetzungen der Hygieneverordnung sind streng

Montags, dienstags, donnerstags und freitags finden diese Untersuchungen im Nebengebäude der Paracelsus-Apotheke statt. Denn die Voraussetzungen der Hygieneverordnung sind streng. Es muss eine Gefährdungsanalyse gemacht werden, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheke nicht gefährdet werden. Außerdem muss es ein Raumkonzept geben, damit der normale Betrieb einer Apotheke nicht gestört wird.

Olaf Freitag hat sich am Dienstag auf Corona testen lassen.
Olaf Freitag hat sich am Dienstag auf Corona testen lassen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Ich muss mich auch für die Bürger ganz herzlich bei meinen Vermietern bedanken, die uns das leerstehende Nachbargebäude, in dem eine Bank war, kostenlos zur Verfügung stellen“, freut sich die Apothekerin. Die wollten ihren Beitrag für die Bürger in diesen schwierigen Coronazeiten leisten und seien aus dem Grund so großzügig. „Das finde ich sehr anerkennenswert.“

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In voller „Verkleidung“ führt Nora Klein die Tests selbst durch. Im Schnitt seien es zwölf Personen pro Stunde. Dabei trägt sie ein Haarnetz, eine FFP2-Maske, einen Gesichtsschutz aus Plastik, eine blaue Schutzschürze, Handschuhe und Überschuhe, „damit ich nichts nach draußen trage.“ Die Kleidung wechseln muss sie dann nach einer ganz bestimmten Reihenfolge.

Ab sofort einmal in der Woche

Die Schnelltests haben Relevanz. Nicht nur, wenn man zum Beispiel Verwandte besuchen will, bekommt man auf diese Weise Sicherheit. „Diese Tests sind auch vorgeschrieben, wenn man zur Kosmetikerin geht oder Männer beim Friseur ihren Bart schneiden lassen wollen.“ Das seien in den meisten Fällen auch die Gründe der Menschen, die kommen. Jeder, der möchte, kann sich ab sofort einmal in der Woche kostenlos testen lassen.

Nora Klein fände es gut, wenn alle Apotheke in Hattingen mitmachten. „Wir haben einen Heilberuf. Das wäre eine Möglichkeit, für die Menschen etwas zu tun und vielleicht schneller zu Öffnungen zu kommen. Wenn man in ein Restaurant oder ins Theater will.“

Auch die Stadt ist in Kürze am Start

Aber Voraussetzung für einen Schnelltest ist, dass man sich gesund fühlt. Wer die Sorge hat, an Corona erkrankt zu sein, müsse sich unbedingt telefonisch mit seinem Arzt in Verbindung setzen und sich nach Terminvereinbarung auch nur dort testen lassen.

Sechs Praxen haben eine Genehmigung

Die Möglichkeiten, einen Corona-Schnelltest in Hattingen machen zu lassen, werden immer mehr. Seit Montag haben folgende sechs Praxen die Genehmigungen vom EN-Kreis:

Die Hebammen-Praxis Luna, Dr. Matthias Wiedemann, Dr. Ursula Melchers-Winking vom Praxisteam Dr. Martmöller. Außerdem dürfen Ulrike Giebner und Dr. Martina Muer und Ina Köcker diese Tests anbieten.

In den Startlöchern steht auch die Westfalen-Apotheke in Welper. Sie ist noch mit den Vorbereitungen beschäftigt. „Los geht es bei uns am 28. März“, sagt der Inhaber.

Auch die Stadt ist in Kürze am Start. Das erste Schnelltestzentrum öffnet bald seine Pforten im evangelischen Gemeindezentrum an der Augustastraße. Einzelheiten dazu gibt die Stadtverwaltung am Mittwoch, 17. März, bekannt.