Hattingen. In der Straussen-Apotheke in Hattingen haben die Mitarbeiter wegen Corona mehr zu tun als sonst. Sie müssen beraten und Lieferengpässe erklären.

Während viele Menschen derzeit im Homeoffice sitzen, ist das für die Mitarbeiter in Apotheken nicht möglich. Und so ist auch das Team der Straussen-Apotheke an der Heggerstraße zurzeit verstärkt im Einsatz und sorgt dafür, dass die Kunden ihre Medikamente bekommen. Eine der Mitarbeiterinnen ist Gabriele Bottmer. Sie ist Pharmazeutisch-technische Assistentin und unter anderem in der Beratung und im Verkauf von Medikamenten tätig.

"Auch bei uns wird gehamstert", weiß Bottmer. "Viele bevorraten sich jetzt mit Medikamenten. Auch Vitamine und Produkte zum Schutz des Immunsystems sind gerade stark gefragt." Daneben sind es die in diesen Zeiten üblichen Sachen, die die Kunden haben möchten: „Nach Mundschutzmasken und Desinfektionsmitteln wird durchgehend gefragt."

Neben Medikamenten sind auch viele Impfstoffe aktuell nicht lieferbar

Die aktuelle Lage führe dazu, dass derzeit mehr Produkte als sonst nicht verfügbar sind. "Die Lieferengpässe ziehen sich Querbeet durchs Sortiment, das geht von Blutdruckmitteln bis hin zu Fieberthermometern", so Bottmer. Die Hattingerinnen und Hattinger hätten dafür aber Verständnis.

„Die Leute sind es sowieso gewöhnt, dass es zu Lieferengpässen kommen kann. Sie haben in den Medien davon gehört, dass es gerade schwierig sein kann. Da sind die Menschen verständnisvoll." Neben Medikamenten seien auch viele Impfstoffe aktuell nicht lieferbar.

Mundschutz aus dem Nähcafé im Holschentor im Angebot

Gegen den Mangel an Schutzmasken hat die Apotheke inzwischen Maßnahmen getroffen. "Wir bieten Mundschutz an, der von den Menschen vom Nähcafé im Holschentor gemacht wurde." Gegen eine Spende haben die Kunden so immerhin eine Alternative.

Was Gabriele Bottmer erstaunt: Es kommen immer noch viele ältere Menschen in die Apotheke. "Viele Kunden sind über 60, und sie kommen immer noch in den Laden." Dabei gebe es doch den Lieferservice. "Doch der wird bei uns zurzeit nicht öfter genutzt als sonst auch. Da läuft alles ganz normal."

Die Urlaubssperre wurde inzwischen wieder aufgehoben

Bereits Anfang März hat die Straussen-Apotheke Maßnahmen zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter eingerichtet. Neben Plexiglasscheiben an den Theken zählt dazu auch die häufigere Desinfektion von Alltagsgegenständen: "Telefon, Tastatur, EC-Gerät, Zahlteller – das wird jetzt alles in kürzeren Abständen desinfiziert."

Außerdem seien maximal vier Kunden gleichzeitig im Laden erlaubt. „Seit Dienstag gilt: Ein Kunde pro zehn Quadratmeter. Wir haben einen relativ großen Verkaufsraum, bei vier Personen hat jeder mehr als zehn Quadratmeter zur Verfügung."

Längere Arbeitszeiten hat Gabriele Bottmer durch die Corona-Krise nicht. Und eine Einschränkung sei schon wieder gelockert worden: "Es gab für uns zwischenzeitlich eine Urlaubssperre, aber die ist inzwischen wieder aufgehoben."

Apotheken bieten einen Lieferservice an

Die meisten Apotheken bieten ihren Kunden einen Lieferservice an. Nutzer können die Medikamente telefonisch bestellen, ausgeliefert werden die Produkte oft von der Apotheke selbst. Meist erhalten die Kunden die Ware noch am selben Tag.

Bei der Straussen-Apotheke ist die Bestellung beispielsweise telefonisch oder über eine App möglich. Wer bis 16.30 Uhr bestellt, bekommt die Medikamente - soweit verfügbar - ab 18.30 Uhr geliefert. Der Service ist für die Kunden kostenlos.