Hattingen. Die Schleusenstraße soll die erste Fahrradstraße der Stadt Hattingen werden. Anliegerverkehr für Autos bleibt möglich. Dies sind weitere Regeln.

Die Schleusenstraße soll als erste Fahrradstraße der Stadt Hattingen ausgewiesen werden. Einen entsprechenden Vorschlag gibt die Verwaltung jetzt den zuständigen Ratsgremien zur Kenntnis.

Als Voraussetzung für eine solche Einstufung stellt die Straßenverkehrsordnung die Frage, "ob davon auszugehen ist, dass Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist?" Die Stadt sieht das so und weist darauf hin, dass Kfz-Anliegerverkehr in der Schleusenstraße weiterhin möglich sein soll.

Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt

Grundsätzlich gelten in Fahrradstraßen folgende Bestimmungen: Anderer als Radverkehr darf diese Straßen nicht benutzen, es sei denn, dies ist durch Zusatzzeichen erlaubt. Für den Fahrverkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30. Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden.

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Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt. Im Übrigen gelten die Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung und über die Vorfahrt.

Den Gehweg zur Benutzung für den Radverkehr freigeben

Die Ausweisung der Schleusenstraße als Fahrradstraße ist Teil der neuen Führung des Ruhrtalradweges durch Hattingen. Der für den Radweg zuständige Regionalverband Ruhr hatte bei einer Qualitätssichtungstour im Jahr 2020 infrastrukturelle Verbesserungen für den Abschnitt Ruhrdeich / Leinpfad – An der Ruhrbrücke – Schleusenstraße gefordert.

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Dazu schlägt die Bauverwaltung jetzt vor, im Zuge der Straßen Ruhrdeich und An der Ruhrbrücke vom Leinpfad kommend den breiten Gehweg zur Benutzung für den Radverkehr freizugeben. Die Straße Ruhrdeich könne dabei an der Einmündung An der Ruhrbrücke an der vorhandenen Querungsstelle mit abgesenkten Bordsteinen überquert werden.

Der Ruhrtal-Radweg wurde im Sommer 2020 verlegt

Die Örtlichkeit werde zusätzlich aus beiden Fahrtrichtungen mit dem Verkehrszeichen „Radverkehr“ beschildert. Am Ende der Straße „An der Ruhrbrücke“ werde der Radverkehr mit Markierungen gesichert auf die Fahrbahn zurückgeführt.

Im Sommer 2020 war der Ruhrtal-Radweg zwischen der Kosterbrücke und der neuen Ruhrbrücke an der Bochumer Straße auf die stadtnahe Südseite verlegt worden. Das Ziel: Mehr Touristen in der Altstadt führen.

"Vorfahrt für Radfahrer" kontrovers diskutiert

Einen positiven Nebeneffekt gab's dazu: Gleich mehrere Hotels liegen in Hattingen nun direkt am Ruhrtal-Radweg, etwa „An der Kost“, „Toto’s Gasthaus & Hotel“ im Sportpark Ruhrtal und das Avantgarde Hotel. Sie alle hoffen, vom neuen Streckenverlauf, der den Radfahrern zwei Brückenquerungen erspart, zu profitieren. Denn nun haben die Radler einen direkten Zugang zur Altstadt und zum Industriemuseum.

Zuletzt wurde das Thema "Vorfahrt für Radfahrer" an vielen Stellen kontrovers diskutiert, etwa bei der Freigabe weiterer Abschnitte der Fußgängerzone für Radler oder beim Bau von Radwegen an der Werksstraße.

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