Hattingen. Investoren starten in 2021 einige Wohnungsbau-Projekte. Das ist Thema in Fachausschüssen, auf die die Ratsparteien nicht verzichten wollen.
Um die Entwicklung von Wohnbauflächen geht es in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 19. Januar. Er tagt im Schulzentrum Holthausen.
In regelmäßigen Abständen lässt sich die Politik von der Stadtverwaltung aufzeigen, wie es um den Wohnungsbau in Hattingen steht. Dabei geht es schon lange nur noch um private Investitionen. Die Stadt hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen und ihre eigenen Bestände überdies fast vollständig verkauft.
2009 war der Pottacker erstmals ein Thema
Für das Baugebiet Pottacker seien 2020 intensive Abstimmungen zum Energieversorgungskonzept erfolgt, heißt es in der Vorlage der Bauverwaltung. Jetzt sollen Vermarktung und Ausschreibung der ersten Grundstücks-Tranchen vorangetrieben werden durchzuführen. Insgesamt sind im Pottacker 110 Wohneinheiten vorgesehen.
Der Pottacker beschäftigt die Stadt seit vielen Jahren. 2009 war das nachhaltige Wohnquartier in der nördlichen Innenstadt erstmals ein Thema, 2015 erster Spatenstich für die Erschließungsarbeiten.
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Angelaufen sind vorbereitende Baumaßnahmen inzwischen auf dem Grundstück der ehemaligen Feuerwache an der Friedrichstraße, das die Stadt verkauft hat. Dort sollen 38 Wohneinheiten entstehen. Mir dem Start der Hochbaumaßnahmen ist in diesem Jahr zu rechnen.
39 neue Wohnungen an der Käthe-Kollwitz-Straße
Direkt neben der Südstadt baut die HWG auf dem Gelände der alten Feuerwache im ersten Bauabschnitt des neuen Quartiers ein Parkdeck und ein Ärztehaus.
Auch das Grundstück an der Käthe-Kollwitz-Straße wurde verkauft. Bauanträge für das Vorhaben wurden eingereicht. Auch hier ist von einer Genehmigung und dem Baubeginn in 2021 auszugehen. Es sollen 39 Wohnungen gebaut werden.
Öffentliche Straße an der Friedenseiche
Der Standort an der Friedenseiche befindet sich im östlichen Teil bereits im Hochbau. Für den westlichen Teil wurde ein Erschließungsvertrag mit einem privaten Investor für die Erstellung der öffentlichen Straße geschlossen.
So können die restlichen Baufelder auch schon vor Umzug der Freiwilligen Feuerwehr entwickelt werden. Umfang der Baumaßnahme: 45 Wohneinheiten.
Für das Grundstück an der Bredenscheider Straße 16 wurde inzwischen alle Bauanträge genehmigt. Eine Fertigstellung der ersten Gebäude ist in 2021 und ein Abschluss der Maßnahme in 2022 zu erwarten. Es geht um insgesamt 60 Wohneinheiten.
Seniorenresidenz mit Gesundheitseinrichtungen
Ein weiterer Bebauungsplan wurde für den Bereich Schulstraße / Talstraße erstellt. Die Baugenehmigung ist 2020 erteilt worden, Abbrucharbeiten sind bereits erfolgt. Neben verschiedenen Nutzungen aus dem Bereich des Gesundheitswesens und der Altenpflege sollen hier auch eine seniorengerechte Wohngemeinschaft und 39 Seniorenwohnungen entstehen.
Perspektivisch entwickelt werden sollen nach Angaben der Bauverwaltung möglichst schnell weitere Bauflächen im Westenfeld, an der Brandtstraße und der Habichtstraße, am Hölter Busch und an der Bahnhofstraße.
Verwaltung wollte auf Fachausschüsse verzichten
Dass der Stadtentwicklungsausschuss am 19. Januar tagt, ist auf den Willen der Ratsparteien zurückzuführen. Die Verwaltungsspitze hatte der Politik in der letzten Ratssitzung 2020 mit Blick auf die Corona-Pandemie nahegelegt, die Tagungen der Fachausschüsse in der nächsten Sitzungsperiode zu streichen. Statt dessen hätte das Beratungsprogramm in zwei Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses bewältigt werden sollen.
"Mit Blick auf die Etatberatungen will allerdings keine der fünf Ratsfraktionen auf die Fachausschüsse verzichten", sagt Bürgermeister Dirk Glaser auf Anfrage der WAZ. "Das ist nachvollziehbar. Und daher haben wir in großem Einvernehmen beschlossen, dass die Fachausschüsse tagen."
Keine externen Referate, keine ausufernden Debatten
Je nach Größe treffen sich die parlamentarischen Gremien im Ratssaal, in der Aula des Schulzentrums oder der Gebläsehalle. "Die Sitzungen sollen so kurz wie möglich werden: keine langen Vorträge der Verwaltung, keine externen Referate, keine ausufernden Debatten", erklärt Glaser.
Maskenpflicht und Abstandsregeln würden eingehalten. Besucher müssen sich vorher anmelden. Das geht bei Kristina Trescher vom Fachbereich Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik unter der Telefonnummer 204-3201.
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