Hattingen. Auf dem Gelände der Alten Feuerwache laufen die letzten Abrissarbeiten. Das neue Wohnquartier in Hattingen wächst in Richtung Mörikestraße.
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände der Alten Feuerwache an der Friedrichstraße verlaufen planmäßig. Seit Oktober 2019 schaffen die Bagger Platz für den geplanten Neubau des Wohnquartiers „Südstadt-Tor“.
Auch interessant
Als letztes Gebäude auf dem Areal wird gerade der alte Bunker zerlegt und abtransportiert. Wegen der großen Lärmbelastung erlässt die Hattinger Wohnungsgenossenschaft ihren Mietern in direkter Nachbarschaft zur Baustelle die Kaltmiete für den Monat Februar.
Das Ärztehaus ist bereits komplett belegt
Wenn alle Abrissarbeiten erledigt sind, stellt die HWG den Bauantrag für den ersten Bauabschnitt des neuen Quartiers. Er umfasst ein Parkdeck und ein Ärztehaus. „Auch inhaltlich sind wir voll im Zeitplan“, freut sich HWG-Vorstandschef David Wilde. „Das Ärztehaus ist bereits komplett belegt. Gerade werden die Mietverträge unterschrieben.“
Im Ärztehaus sollen neben der Hausarzt-Gemeinschaftspraxis von Prof. Herbert Rusch auch eine Apotheke und ein Café unterkommen. Weitere Bestandteile des Südstadt-Tores sind mehrere Baukörper mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss.
30 Prozent des neuen Bestandes wird als Sozialwohnraum gefördert
Es gibt barrierefreie Wohnungen und ein spezielles Angebot für alleinerziehende mit besonderem Unterstützungsbedarf. Insgesamt werden 30 Prozent des neuen Bestandes als Sozialwohnraum gefördert.
Am Standort der historischen Wache der Freiwilligen Feuerwehr realisiert die Stiftung Trias, die das Areal zusammen mit der HWG gekauft hat, ein gemeinschaftliches Wohnprojekt für Senioren mit geringen Einkommen und Flüchtlingsfamilien. Bei der Stiftung mit Sitz in Hattingen achtet Geschäftsführer Rolf Novy-Huy neben der sozialen Komponente bei der Vermietung vor allem auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe.
Zwei weitere Häuser abreißen und neu bauen
Aktuell überlegt die HWG, ob das Quartier größer wird als zunächst geplant. Waren Abriss und Neubau von drei Häusern an der Mörikestraße im Ursprungsprojekt bereits enthalten, so könnten zwei weitere angrenzende Gebäude noch hinzukommen.
„Mit den Mietern werden wir natürlich frühzeitig sprechen“, sagt HWG-Vorstand Erika Müller-Finkenstein. Wie überall im Sanierungsraum Südstadt könnten die Anwohner vor dem Abriss ihrer Häuser in bereits fertiggestellte Wohneinheiten umziehen und später dort bleiben oder wieder zurückgehen.
108 Wohnungen bekommen neue Fenster
Apropos Südstadt. Für die Kernsanierung ihrer mehr als 1000 Wohneinheiten südlich der Martin-Luther-Straße investiert die HWG in zehn Jahren rund 100 Millionen Euro. „Der Großteil des Umbaus ist geschafft. Jetzt geht es in die Randbereiche“, sagt Davide Wilde.
So nimmt die Wohnungsgenossenschaft am Wildhagen gerade 2,5 Millionen Euro für reine Instandhaltungsmaßnahmen in die Hand. 108 Wohnungen in 24 Häusern spendiert sie neue Fenster und neue Anstriche. Die Arbeiten starten im Februar und sollen zwei Jahre dauern.
Jahr für Jahr gibt die HWG rund 400.000 Euro für jeweils 1000 neue Fenster aus. „Wir investieren konsequent in unseren Bestand – von Verschönerungsarbeiten bis zu Kernsanierungen ist alles dabei“, betont das Führungsduo der Wohnungsgenossenschaft.