Hattingen. Der Bau der Klimaschutzsiedlung am Rande der Hattinger Innenstadt soll jetzt endlich Fahrt aufnehmen. Für die Käufer gilt ein Anschlusszwang.
Gerade hatte der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss leidenschaftlich über das Tempo beim Klimaschutz diskutiert. Da fiel der Blick beim nächsten Tagesordnungspunkt auf die geplante „Klimaschutzsiedlung Pottacker“. 2009 war das nachhaltige Wohnquartier in der nördlichen Innenstadt erstmals ein Thema, 2015 erster Spatenstich für die Erschließungsarbeiten.
Zentrale Regelung für 110 Wohneinheiten
Das war’s bisher. Nun soll Tempo in das ehrgeizige Projekt kommen. „Wir können nicht noch länger warten“, machte Jens Hendrix die Haltung der Stadtspitze klar. Der Baudezernent freute sich, dass der Fachausschuss bei zwei Enthaltungen einen Grundsatzbeschluss der Verwaltung billigte: Die Klimaschutzsiedlung Pottacker soll eine zentrale Energieversorgung bekommen. Ein Blockheizkraftwerk in Verbindung mit einem oder zwei Brennwertkesseln soll die mehr als 120 Wohneinheiten des Quartiers zentral mit Heizwärme und Warmwasser versorgen.
Auch die Gesamtschule wird so versorgt
AVU und Energieagentur NRW haben sich mit dem Thema beschäftigt und machen der Stadt einhellig diesen Vorschlag. Eine Million Euro soll die Anlage kosten. Ein Bauherr und Betreiber wird jetzt gesucht. Ähnlich wird übrigens die Gesamtschule Hattingen mit Wärme versorgt, seit sie 2017/2018 energetisch umgerüstet worden ist.
Klar ist damit, dass die Bauherren und späteren Eigentümer der „Drei-Liter-Häuser“ an die Abnahme der Energie aus dem Blockheizkraftwerk gebunden werden. Die Kaufverträge werden einen Anschlusszwang beinhalten. „Das ist nicht anders zu regeln“, sagt Jens Hendrix, „verschafft aber auch beiden Seiten Planungssicherheit“.