Hattingen. Die Reha-Klinik in Hattingen hat auf den Corona-Ausbruch reagiert: Betroffene Patienten sind in Einzelzimmern isoliert. Besucher müssen warten.

Die Vamed-Reha-Klinik in Holthausen lässt aktuell keine Patientenbesuche mehr zu. Damit reagiert das Haus auf den Ausbruch einer Corona-Infektion in dieser Woche. 32 Patienten und elf Mitarbeiter waren positiv aus das Coronavirus getestet worden.

"Nach der Mitteilung der Testergebnisse ging das bei uns alles sehr schnell", berichtet Kliniksprecher Volker Martin auf Anfrage der WAZ. "Wir haben die 32 positiv getesteten Patienten sofort auf einer eigenen Station isoliert. Alle haben Einzelzimmer und werden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin unter strengsten Schutz- und Hygienemaßnahmen versorgt. Alle werden regelmäßig getestet. Alle tragen FFP2-Masken."

Das Besuchsverbot gilt zunächst einmal bis zum 18. Januar

Dass elf ebenfalls positiv auf Corona gesteste Beschäftigte nun erst einmal ausfallen, sei für die Vamed-Reha-Klinik kein Problem. "Unser Haus hat knapp 550 Mitarbeiter. Da können wir fehlende Kapazitäten in dieser Größenordnung noch gut auffangen", sagt Martin.

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"Das Verbot für Besuche von Angehörigen gilt zunächst einmal bis zum 18. Januar", so der Kliniksprecher. Der Kontakt mit Verwandten und Freunden sei für den Genesungsprozess gerade im neurologischen Reha-Bereich enorm wichtig. "Wir haben Besuche daher trotz Corona bisher unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen ermöglicht. Nun müssen wir sehen, wann das wieder geht."

Therapiegruppen wegen der Corona-Abstandsregeln verkleinert

Nicht mehr möglich ist zurzeit auch die Aufnahme neuer Patienten. Zwar hat die Spezialklinik für Rehabilitation ihre Patientenzahl im bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie bereits verringert. Statt der 210 Erwachsenen und 60 Kinder und Jugendlichen, die das Haus maximal versorgen kann, liegen aktuell insgesamt 182 Personen auf den Stationen.

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"Das war in erster Linie eine Folge davon, dass wir die Therapiegruppen mit Blick auf die Corona-Abstandsregeln natürlich verkleinert haben", erläutert Volker Martin. "Und nun kommt hinzu, dass wir durch die Isolation der infizierten Patienten mehr Einzelzimmer brauchen."

>>> Info: Neue Perspektive nach Diskussion über den Standort

Die Reha-Klinik an der Straße Am Hagen in Holthausen gibt es seit 1993. Das Rehabilitationszentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Neuropädiatrie ist auf schwerste Krankheitsfälle spezialisiert und nimmt Patienten oft direkt aus den Intensivstationen der Akut-Krankenhäuser auf.

Zwischen 2013 und 2016 hatte die Vamed-Reha-Klinik, die damals noch zu Helios gehörte, mit der Axa-Gruppe, der die Immobilie gehört, über Pachtkonditionen gestritten. Zwischenzeitlich wurden Umzüge in Neubauten auf dem Campus-Gelände neben der Wuppertaler Uni-Klinik wie auch auf dem ehemaligen O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße als Alternativen ins Spiel gebracht. Dann fiel die  Entscheidung für den Verbleib am Standort Holthausen.

Zuletzt hatte das Haus an einer neuen Perspektive gearbeitet. Man will Neurologische Früh-Reha-Klinik werden und eine Spitzenversorgung anbieten, wie nur wenige Krankenhäuser in NRW. Von landesweit 1000 Betten sollen 100 in Holthausen stehen. Investitionen in Millionenhöhe bereiten den Weg dorthin.

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