Hattingen. Die Schulen sollen im Kern noch über den 10. Januar hinaus geschlossen bleiben. Das sagen Schulleitungen und Eltern aus Hattingen dazu.
Bund und Länder wollen die bestehenden Lockdown-Regeln bis zum 31. Januar verlängern, auch für die Schulen wird der Lockdown bis Ende Januar verlängert. Die genauen Bestimmungen für NRW will Landes-Schulministerin Yvonne Gebauer indes erst an diesem Mittwoch bekanntgeben. Was Schulleiter und Eltern in Hattingen dazu sagen.
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"Die richtige Zeit, noch einmal eine radikale Lösung zu fahren"
"Für uns wäre alles tragbar, wir haben alle Klausuren noch im vergangenen Jahr hinter uns gebracht. Es ist jetzt die richtige Zeit, noch einmal eine radikale Lösung zu fahren - zur Eindämmung der Pandemie", sagt Elke Neumann, Leiterin der Gesamtschule in Hattingen. Die Moodle-Plattform zum digitalen Lernen, so Neumann, "hat sich inzwischen gut etabliert, unsere Lehrer haben sich fortgebildet, die Schüler beherrschten den Umgang." Das Homeschooling klappe an ihrer Schule inzwischen "problemlos".
Neumann sagt, sie gehe davon aus, "dass auch ab Februar noch nicht alle Jahrgänge komplett zurück zur Schule kommen werden". Aber auch darauf sei ihre Schule vorbereitet, man habe diverse Szenarien auch schon durchgeplant.
Kindern fehlen wichtige Sozialkontakte
"Wir müssen umsetzen, was beschlossen wird": So kommentiert Andrea Müller-Feld, Leiterin der Grundschule Alt-Blankenstein, die wohl anhaltende Schulschließung. Distanzunterricht bis Ende Januar nennt sie dabei für ihre Schule "für zwar grundsätzlich machbar, aber auch in Blankenstein erreichen wir digital nicht alle Kinder". Und echter Video-Unterricht, so Müller-Feld, sei an den Grundschulen in Hattingen leider "immer noch nicht möglich. "Vor allem aber tut es mir für die Kinder leid, dass ihnen bei einer weiteren Schulschließung die so wichtigen Sozialkontakte fehlen."
Die hätte auch Petra Schmidt, Schulleiterin der Weiltor-Grundschule, gern wieder für ihre Schüler. "Am liebsten möchten wir alle wieder ganz normal unterrichten - so wie vor der Pandemie", formuliert sie ihren Wunsch. Doch angesichts der Lage könne man auch die Grundschulen wohl kaum sofort wieder komplett öffnen, zeigt sie Verständnis.
"Ich bin der Meinung, dass man erst mal abwarten muss, wie sich die Infektionszahlen in den nächsten Tagen weiter entwickeln. Wir sind für alles offen." Am liebsten indes wäre Schmidt, wenn es für die Grundschüler schnellstmöglich zumindest Wechselunterricht geben könnte. Die Weiltor-Schule habe zwar längst die Logineo-Lernplattform eingerichtet. "Aber gerade Grundschul-Kinder", betont Petra Schmidt, "brauchen unbedingt auch Präsenzunterricht, "sie sind nicht in der Lage, sich Lernstoff eigenständig ohne Hilfe von anderen digital zu erarbeiten".
Die Gesundheit aller ist beim Schulthema sehr wichtig
Petra Küper vom Schulpflegschaftsteam des Gymnasiums Holthausen sagt: "Wir hoffen natürlich, dass die Kinder wieder schnell in die Schule dürfen, aber die Gesundheit aller ist dabei sehr wichtig." Zumindest für die Sekundarstufe 1 hätte sich Küper dabei ab sofort Hybridunterricht, den Wechselunterricht zwischen Präsenzunterricht und Homescooling, gewünscht - "das hätte auch die Situation für berufstätige Eltern deutlich entspannt". Sie betont aber auch: "Solange die Infektionszahlen oben sind, sollte man nicht komplett zum Präsenzunterricht zurückkehren."
Eine Testung aller Schüler, wie es Bremen in Erwägung zieht, hält die Mutter zweier Jungen in der Jahrgangsstufe 5 und in der Q1 dagegen für "kaum machbar. Und ein negativer Test ist auch nur eine Momentaufnahme. Das bringt keine echte Sicherheit". Für die Oberstufenschüler findet sie Homeschooling bis Ende Januar zumindest zumutbar. Das könne allerdings keine Dauerlösung sein. Spätestens ab Februar sollte daher "für alle wieder Präsenzunterricht stattfinden", so Petra Küper.
So wünscht sich dies auch Thorsten Köhne, der Leiter des Gymnasiums Holthausen. Dass bis Ende Januar an weiterführenden Schulen wohl kein Präsenzunterricht stattfindet, hält er für zumutbar - "in der Hoffnung, dass es ab Februar dann wieder Präsenzunterricht für alle gibt".
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