Hattingen. Die Stadt Hattingen will an der Grundschule Alt-Blankenstein erneut zwei Eingangsklassen bilden. Die Politik hat Bedenken, stimmt aber zu.

An der Grundschule Alt-Blankenstein im kommenden Schuljahr erneut zwei Eingangsklassen zu bilden, das hatte die Verwaltung dem Rat der Stadt jüngst vorgeschlagen – und war damit von der Empfehlung im Schulentwicklungsplan abgewichen, die aufgrund der räumlichen Situation eine zweite Eingangsklasse lediglich alle vier Jahre empfahl.

SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen stimmten dem Verwaltungsvorschlag denn auch nur unter Bedenken zu. Denn sie befürchten in den kommenden Jahren Schwierigkeiten im Gebäudebestand und in der Betreuungssituation an dem Standort.

Alt-Blankenstein benötigt bereits zum Sommer sechs Klassenräume

Bereits im Schuljahr 2019/2020 wurden an der Grundschule Alt-Blankenstein zwei i-Dötzchen-Klassen aufgenommen, mit erneut zwei Eingangsklassen zum Schuljahr 2021/2022 benötigt diese dann zeitgleich bereits zum Sommer sechs Klassenräume. Was nach Aussage von Schulleiterin Andrea Müller-Feld kein Problem sei, rechnet sie doch damit, dass nach den Großen Ferien ein derzeit für eine Gruppe des Offenen Ganztags (OGS) genutzter Klassenraum wieder für den Unterricht zur Verfügung steht. Bis dahin nämlich solle der OGS-Neubau auf dem Schulgelände ja wohl fertiggestellt sein.

Achim Paas, Gerhard Nörenberg und Oliver Degner, die Fraktionschefs von SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen, denken indes über das kommende Schuljahr hinaus. Das in diesem Jahr eingeleitete und zwischen Dezernent Matthias Tacke und der Schulleitung der Grundschule Alt-Blankenstein abgestimmte Handlungskonzept solle die Verwaltung der Politik schriftlich niederlegen und bis spätestens zum Schulausschuss im August 2021 vorlegen, fordern sie.

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Insbesondere seien dabei „Möglichkeiten aufzuzeigen, 1. wie bei den zu erwartenden zunehmenden Schüleranmeldezahlen in den kommenden Jahren die räumliche Unterbringung erfolgen kann, 2. ein temporärer achter Klassenraum geschaffen werden kann und 3. wie die mit der zunehmenden Schülerzahl einhergehende Betreuungsproblematik gelöst werden kann“ - bis einschließlich zum Schuljahr 2024/2025.

Eine achte Klasse muss zum Schuljahr 2024/2025 untergebracht werden

Andrea Müller-Feld sagt, noch wisse auch sie auch nicht, wie an der Grundschule Alt-Blankenstein eine achte Klasse untergebracht werden könne, dies sei aber auch erst 2024/2025 erforderlich. Und: Zumindest für sieben Klassen sei im Schulgebäude genug Platz. Könne doch ein derzeit für den Musikunterricht genutzter Raum zum Klassenraum umgestaltet werden.

Schwieriger könnte es derweil schon ab dem Sommer werden, den Bedarf nach OGS-Betreuung komplett zu erfüllen. Von den Eltern, die ihr Kind für das kommende Schuljahr an der Grundschule Blankenstein angemeldet haben, haben elf auch Interesse an einem OGS-Platz bekundet. Demgegenüber verlassen von den derzeit 54 OGS-Kindern im Sommer gerade einmal drei die Schule. Da könnten die bislang zwei OGS-Gruppen an der Vidumestraße bald übervoll werden, der eingeschossige Neubau ist allerdings auch nur für zwei Gruppen geplant. „Auf Dauer“, sagt Andrea Müller-Feld, „ist er aber einfach zu klein.“

Aula unter dem Dach könnte für eine dritte OGS-Gruppe genutzt werden

Im Kollegium gebe es zumindest für das kommende Schuljahr daher schon jetzt „erste Überlegungen, ab mittags die große Aula unterm Dach für eine dritte OGS-Gruppe zu nutzen“. Ab 13 Uhr werde diese nämlich nicht mehr anderweitig genutzt.

Seitens der Stadt heißt es auf WAZ-Anfrage zu diesem Thema derweil, man warte zunächst „die offiziellen Zahlen der Schulanfänger ab. Die Schulbescheide werden Mitte Februar von den Schulen verschickt, sodass die Eltern ihre Kinder erst danach verbindlich für die Betreuung anmelden können. Die Schulverwaltung geht aber von einem Anstieg der Schülerzahlen in Alt-Blankenstein im nächsten Jahr aus. Wie dann auch die Gestaltung des OGS-Systems weitergeht, wird mit der Schule in den nächsten Monaten besprochen. Es gibt bereits Überlegungen, die aber erst konkretisiert werden können, sobald verlässliche Schülerzahlen vorliegen und mit der Schule genaue Maßnahmen abgesprochen werden.“

>>> INFO: 41 Kinder sind Blankenstein angemeldet worden

Für die Grundschule Alt-Blankenstein sind für das kommende Schuljahr insgesamt 41 Kinder angemeldet worden. Würde dort wie in diesem Jahr erneut nur eine Klasse geschaffen, käme es zu erheblichen Abweisungen. Maximal 29 der 41 angemeldeten Kinder könnten dann aufgenommen werden.

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