Hattingen. Corona lässt die Katholische und Evangelische Kirche in Hattingen zusammenrücken. Am Martinstag wollen sie „Licht in die Dunkelheit bringen“.

Rasant wächst in Coronazeiten zusammen, was nicht unbedingt zusammengehört: Die Katholische und die Evangelische Kirche veranstalten in diesem Jahr viel mehr gemeinsame Aktionen als früher. Sowohl Pfarrer Andreas Lamm von St. Peter und Paul als auch Pfarrer Udo Polenske von der St. Georgs-Gemeinde betonen das mit Freude.

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In diesen schwierigen Zeiten wollen beide Kirchen ihre Gläubigen nicht alleine lassen. Sie versuchen, ein Stück Normalität und Seelenwärme in die Herzen zu bringen. „Gerade in der gegenwärtigen Situation wollen und können wir Licht in die Dunkelheit bringen“, betont Pfarrer Lamm. Deshalb werden am Martinstag, 11. November, von 17 bis 19 Uhr die katholischen und evangelischen Kirchen mit Martinslaternen beleuchtet.

Abgabe von Laternen für die Martins-Aktion ist noch bis Montag möglich

Bis zum heutigen Montag kann man alte Laternen, die noch leuchten können, und neu gebastelte in eine der offenen Kirchen – St. Peter und Paul, St. Mauritius und St. Josef legen. Auch über nicht mehr benötigte batteriebetriebene Lichterketten freuen sich die Kirchen sehr. Denn das Licht soll weitergetragen werden. Zudem werden um 18.30 Uhr alle Kirchenglocken läuten.

Eine schöne Aktion haben sich die beiden Kirchen für Altenheime und Krankenhäuser ausgedacht. Unter dem Motto „Licht teilen“ werden die Laternen verteilt, die Kinder gebastelt haben. „Es gibt bereits 3000 Vorbestellungen“, freut sich Pfarrer Lamm.

Pfarrer freuen sich über vielen ökumenischen Aktionen in diesem Jahr

Und dann geht es zur samstags (10 bis 12 Uhr) weiter mit der ökumenischen Aktion der 100-Sekunden-Predigt in der Innenstadt, die von Haupt- und Ehrenamtlichen vorgenommen wird. Alle 15 Minuten geht es zu einem anderen Ort in der Stadtmitte. Von einer unübersehbaren knallgrünen Kanzel aus gibt es am 7. und 14. November an der Augusta-/Heggerstraße am Kunstwerk „Wächter“ eine Mutmacher-Predigt, für die auch Eilige kurz Zeit haben werden.

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Pfarrer Udo Polenske begrüßt die vielen ökumenischen Aktionen in diesem Jahr. Er betont, wie wichtig es ist, dass die Menschen trotz der Kontaktverbote wegen Corona nicht alleine gelassen werden. „Unsere Kirche war nie geschlossen, das ist ganz wichtig. Die Menschen müssen einen Ort haben, an dem sie sich besinnen können, wo sie sich geborgen fühlen.“ Er selbst wird auch wieder draußen mit einer Drehorgel vor Altenheimen stehen und singen, um den Bewohnern eine Freude zu machen. „Dafür suchen wir noch Sänger“, sagt er.

Wie es mit Konzerten in den Kirchen aussieht, ist zurzeit noch offen

Er freut sich, dass er in der St.-Georgs-Kirche das Glück hat, 80 bis 100 Menschen bei Einhaltung der Corona-Regeln Platz zu bieten für Veranstaltungen bis Weihnachten. „Wir haben auch die Möglichkeit, die Seitentüren zu öffnen, um frische Luft in die Kirche zu lassen“, rät Polenske.

Heiligabend-Ökumene

Ökumenisch geht es auch in Niederwenigern zu. So ist geplant, am Heiligabend auf dem Glückauf-Sportplatz an der Burgaltendorfer Straße einen ökumenischen Heiligabend zu veranstalten.

Die Kirchenfeier soll im Freien unter einem riesigen Schirm stattfinden. Sollte es in Coronazeiten erlaubt sein, ist das eine einzigartige Premiere.

Am Volkstrauertag gibt es um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul mit anschließender Kranzniederlegung im Schulenbergwald.

Ob in den kommenden Wochen bei Konzerten in der St.-Georgs.-Kirche Advents- und Weihnachtslieder erklingen, ist indes noch nicht klar. Wenn dann können nur ein Drittel oder ein Viertel der Plätze besetzt werden.

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